Heute können sich alle gegen eine Reihe von Infektionskrankheiten impfen lassen. Zu den hier empfohlenen Impfungen mit breiter Anwendung und erheblichem Wert für die Gesundheit der Bevölkerung gehören die in der unten stehenden Übersicht aufgeführten Krankheiten.

Kurzübersicht zu den empfohlenen Impfungen Reisemedizinische Praxis/Impfstelle im Gesundheitsamt

Informationen zu den Infektionskrankheiten

Zu den hier empfohlenen Impfungen mit breiter Anwendung und erheblichem Wert für die Gesundheit der Bevölkerung gehören:

Tetanus Diphtherie Pertussis (Keuchhusten) Haemophilus influenzae Typ b Meningitis Hepatitis B Humane Papillomaviren (HPV) Influenza (Grippe) Masern Meningokokken-Infektionen (Gruppe C) Mumps Pneumokokkenkrankheiten Poliomyelitis (Kinderlähmung) Röteln Varizellen (Windpocken)

Folgende Impfungen werden empfohlen bei erhöhter Gefährdung von Personen beziehungsweise Angehörigen von Risikogruppen:

Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) Hepatitis A Meningokokken-Infektionen (Gruppe A, C, W135, Y) Tollwut

Typische Reiseimpfungen sind

  • Cholera
  • Gelbfieber
  • Japanische Enzephalitis
  • Meningokokken-Infektionen (Gruppe A, C, W135, Y)
Typhus Tollwut

Die Grenze zwischen Gefährdungs- und Reiseimpfung ist bei einigen Impfungen fließend.

Tetanus (Wundstarrkrampf)

Der Wundstarrkrampf wird durch Bakterien, die Clostridium tetani genannt werden, hervorgerufen. Diese Bakterien produzieren einen Giftstoff, der für das Krankheitsbild verantwortlich ist. Im Erdreich, Wasser und Straßenstaub können solche Bakterien sein, die durch Hautverletzungen in den Körper des Menschen eindringen können. Die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung (Inkubationszeit) beträgt 3 bis 60 Tage.

Gegen diese Erkrankung kann man sich durch eine Impfung schützen. Da diese Krankheit nicht auszurotten ist, muss man sich ein Leben lang alle 10 Jahre impfen lassen. Die erste Impfung sollte bis zum 17. Lebensjahr erfolgen.

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Diphtherie

Die Diphtherie ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien (Corynebacterium diphtheriae) verursacht wird. Der Erreger wird hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion verbreitet. Die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung (Inkubationszeit) beträgt 2 bis 5 Tage. Die klinischen Symptome werden durch einen Giftstoff (Toxin), den die Bakterien bilden, hervorgerufen.

Gegen diese Erkrankung kann man sich durch eine Impfung schützen. Da diese Krankheit nicht auszurotten ist, muss man sich ein Leben lang alle 10 Jahre impfen lassen. Die erste Impfung sollte bis zum 17. Lebensjahr erfolgen.

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Pertussis (Keuchhusten)

Der Keuchhusten ist eine bakterielle Infektionskrankheit. Er wird ausgelöst durch die Bakterien Bordetella pertussis und parapertussis. Besonders gefährdet sind Säuglinge und Kleinkinder. Die Infektion erfolgt durch Inhalation bakterienhaltiger Tröpfchen bei direktem Kontakt mit Erkrankten. Nicht selten nimmt die Erkrankung einen lebensbedrohlichen Verlauf. Es ist daher dringend geboten, Säuglinge zum frühestmöglichen Zeitpunkt zu impfen.

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Haemophilus influenzae Typ b Meningitis

Bis zur Einführung der Haemophilus influenzae Typ b (Hib)-Impfung war das Bakterium Haemophilus influenzae der häufigste Erreger der bakteriellen Hirnhautentzündung bei Kindern unter 5 Jahren. Diese Bakterien werden durch Tröpfchen (Niesen, Husten) von Mensch zu Mensch übertragen. Durch konsequentes Impfen der Kleinstkinder spielen diese Bakterien als Hirnhautentzündungserreger keine große Rolle mehr. Dies bleibt aber nur dann so, wenn alle Kleinstkinder geimpft werden.

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Hepatitis B

Die Hepatitis B ist eine durch das gleichnamige Virus verursachte Entzündung der Leber. Sie ist keine seltene Erkrankung. Die Übertragung erfolgt im Wesentlichen durch den Geschlechtsverkehr und Blutkontakt. Nur durch konsequentes Impfen bereits im Kindesalter wird es möglich sein, besonders die spätere sexuelle Übertragung zu verhindern.

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Influenza (Grippe)

Sehr häufig wird diese Virusinfektion (Tröpfcheninfektion) als harmlose Krankheit dargestellt. Dem ist jedoch nicht so. Heftige Verlaufsformen zeichnen sich häufig durch eine schwere Lungenentzündung aus. Besonders gefährdet sind Personen ab dem 60. Lebensjahr, Menschen mit Herz-/Kreislauferkrankungen oder einer Immunschwäche. Jährlich sterben in Deutschland mehrere tausend zumeist ältere Menschen an den Folgen dieser Infektionskrankheit. Bei großen Epidemien ist die Todeszahl weit höher. Eine Impfung ab September jeden Jahres ist angeraten.

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Masern

Das Masernvirus verursacht eine akute Infektionskrankheit, die besonders durch Hauterscheinungen gekennzeichnet ist. Diese Erkrankung hat die höchste Ansteckungsfähigkeit aller Infektionskrankheiten. Das Masernvirus wird durch Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen) übertragen.

Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung können ein bis zwei Wochen vergehen. Die Masernerkrankung kann bei Kindern Folgeerkrankungen auslösen, die bedrohlich sind.

Deshalb ist die Impfung für Klein- und Schulkinder äußerst wichtig.

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Meningokokken-Meningitis

Das Bakterium Neisseria meningitidis wird durch engen Kontakt mit Mund-Rachen-Sekreten übertragen und verursacht eine bakterielle Hirnhautentzündung oder etwas seltener eine schwere Sepsis (umgangssprachlich: Blutvergiftung), die mit einer hohen Sterblichkeit verbunden ist. In Deutschland wird die Mehrzahl der Erkrankungen durch die Serogruppen B und C verursacht mit einer höheren Sterblichkeit bei Infektionen durch Meningokokken der Serogruppe C. Eine Erkrankung kann in jedem Alter auftreten, es gibt jedoch zwei Erkrankungsgipfel: einen im Lebensalter von 2 bis 4 Jahren und einen zweiten im Lebensalter von 15 bis 19 Jahren.

Deshalb ist die Impfung ab dem 2. bis zum 18. Lebensjahr äußerst wichtig.

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Mumps

Mumpsviren werden durch eine Tröpfcheninfektion übertragen. Die Erkrankung hat eine hohe Ansteckungsfähigkeit. Bei Kindern kann es zu gefürchteten Komplikationen kommen. Die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung (Inkubationszeit) beträgt 17 bis 21 Tage.

Vor dieser Erkrankung kann man sich durch konsequentes Impfen schützen. Die Impfung sollte bis zum 17. Lebensjahr erfolgen.

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Pneumokokken-Meningitis

Das Bakterium Streptococci pneumoniae (Pneumokokken) gehört seit Einführung der generellen Haemophilus influenzae Typ b (Hib)-Impfung zu den häufigsten Erregern schwer verlaufender bakterieller Infektionen im Säuglings- und Kleinkindesalter (invasive Pneumokokken-Erkrankungen, Pneumokokken-Meningitiden). Durch konsequentes Impfen der Kleinkinder spielen diese Bakterien als Hirnhautentzündungserreger immer weniger eine Rolle. Dies bleibt aber nur dann so, wenn alle Kleinstkinder geimpft werden.

Zudem sind Personen ab dem 60. Lebensjahr, Menschen mit angeborenen oder erworbenen Defekten des Abwehrsystems sowie Menschen mit chronischen Erkrankungen besonders gefährdet. Eine Impfung wird diesen Personen deshalb empfohlen.

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Poliomyelitis (Kinderlähmung)

Die Kinderlähmung ist eine hochansteckende, durch Polioviren übertragene Infektionskrankheit. Sie kann zu bleibenden Lähmungen oder sogar zum Tod führen. Übertragen wird der Erreger vor allem durch eine Schmierinfektion (Stuhl), aber auch Tröpfcheninfektionen sind möglich. Konsequentes Impfen in der Vergangenheit hat dazu geführt, dass sie in Deutschland derzeit nicht mehr vorkommt.

Daher gilt eine Impfempfehlung innerhalb Deutschlands auch nur noch für Kinder. Wer in ein Polioendemiegebiet reist, muss als Erwachsener natürlich einen Impfschutz haben.

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Röteln

Rötelnviren werden durch Tröpfchen (Husten, Niesen) übertragen. Die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung (Inkubationszeit) beträgt in der Regel 14 bis 16 Tage.

Aufgrund der hohen Ansteckungsfähigkeit kommt diese Erkrankung meistens im Kindheitsalter vor. Sie ist durch einen besonderen Hautausschlag und schmerzhafte Lymphknotenschwellung gekennzeichnet.

Da die Rötelninfektion in der Frühschwangerschaft zu einer Fruchtschädigung führen kann, ist es dringend empfohlen, dass alle Mädchen bis zur Pubertät geimpft werden.

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Varizellen (Windpocken)

Der Name "Windpocken" drückt schon aus, dass diese Virusinfektion vor allem über die Luft (Tröpfchen) übertragen wird. Darüber hinaus kann das Virus auch über den Bläscheninhalt der Erkrankten übertragen werden. Es ist wenig bekannt, dass man sich auch am Bläscheninhalt der Menschen mit Gürtelrose (Zoster) infizieren kann, wenn man für Windpocken noch empfänglich ist. Von den Varizellen gehen zwei verschiedene Risiken aus: Die Varizellen-Embryopathie (Fruchtschäden) in der ersten Hälfte der Schwangerschaft und die Neugeborenen-Windpocken bei Infektion unter der Geburt. Auch immungeschwächte Menschen können durch diese Viren lebensbedrohende Windpocken bekommen. Eine Impfung wird für alle Kinder und Jugendlichen sowie zum Schutz empfänglicher Menschen empfohlen.

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Weitere Impfungen

Frühsommermeningoenzephalitis (FSME)

Die FSME ist eine durch Zecken übertragene Virusinfektion. Sie verläuft häufig gutartig. In 0,5 bis 2 Prozent der Fälle geht sie jedoch tödlich aus. Die Infektionsgebiete (Naturherde) befinden sich in Deutschland überwiegend im Süden des Landes. In vielen anderen europäischen Ländern gibt es noch Infektionsgebiete. Zum Schutz vor der Erkrankung ist eine Impfung möglich. Eine Altersbegrenzung ist zu beachten.

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Hepatitis A

Die Hepatitis A (früher: Hepatitis infectiosa oder Hepatitis epidemica genannt) ist eine durch das gleichnamige Virus verursachte Leberentzündung. Sie kommt weltweit sporadisch, endemisch oder epidemisch vor. Die Übertragung erfolgt durch Kontakt- oder Schmierinfektion im Rahmen enger Personenkontakte oder durch kontaminierte Lebensmittel, Wasser oder Gebrauchsgegenstände. In Ländern mit hohem Hygienestandard ist diese Leberentzündung sehr selten. Daher sind Personen, die in Deutschland aufgewachsen sind, durch Reisen in Länder mit starker Verbreitung von Hepatitis A-Viren infektionsgefährdet. Die Impfung richtet sich also in erster Linie an Personen, die in entsprechende Länder verreisen.

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Meningokokken-Meningitis

Gegen diese bakterielle Hirnhautentzündung gibt es für einige weitere Serogruppen (A, W135, Y) neben der Serogruppe C Impfmöglichkeiten. Diese Impfung richtet sich in erster Linie an Personen, die in Länder verreisen, in denen diese Serogruppen häuftig vorkommen.

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Tollwut (Rabies, Lyssa)

Diese seit über 4.000 Jahre bekannte Virusinfektion kann Menschen und Tiere befallen. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt in der Regel durch den Biss eines tollwütigen Tieres (Haustiere, Wildtiere). Ein Tier, das zwar infiziert ist, bei dem die Erkrankung aber noch nicht ausgebrochen ist, überträgt in der Regel die Tollwut nicht. Eine wirksame und gut verträgliche Impfung steht zur Verfügung. Für Deutschland ist diese Impfung eher eine Reiseimfpung.

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Typhus abdominalis

Diese bakterielle Infektion erfolgt in der Regel über den Verzehr von Lebensmitteln, einschließlich Trinkwasser, die mit dem Bakterium Salmonella typhi verunreinigt sind. Erfolgt keine Behandlung, kann die Erkrankung einen sehr ernsten Verlauf nehmen. In Deutschland ist die Erkrankung selten geworden. Als Reiseerkrankung wird sie häufiger eingeschleppt. Die Impfung richtet sich daher auch in erster Linie an Reisende in unhygienische Gebiete.

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Weitere Informationen

Robert Koch-Institut