Oberbürgermeisterin Henriette Reker stellt Konzept für Umsetzung vor
Die Leistungsfähigkeit steigern und das Vertrauen in die Stadtverwaltung stärken, das will die Stadt Köln mit der Verwaltungsreform realisieren. Deren inhaltliche, organisatorische sowie finanzielle Eckpunkte hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker heute in einem Pressegespräch erläutert. Das Reformkonzept geht am Montag (6.Februar 2017) in den AVR und wird am 14.Februar 2017 in die Ratssitzung eingebracht.
Mit dem Reformprozess wollen wir - für alle erkennbar - transparent, kooperativ und verlässlich werden,
so Oberbürgermeisterin Henriette Reker zum Konzept. Es wurde unter der Leitung von Dr. Rainer Heinz, Leiter Strategische Steuerung im Büro der Oberbürgermeisterin, durch die Unternehmensberatung Rödl & Partner entwickelt. Das Konzept beschreibt, wie das Veränderungsvorhaben in den kommenden fünf Jahren umgesetzt werden kann.
Beteiligungsverfahren
Eine Reform hängt wesentlich von der Mitwirkung der Beschäftigten ab. Sie haben in einem mehrwöchigen Beteiligungsverfahren rund 3.000 Hinweise und Rückmeldungen gegeben. Fazit: Auch die Beschäftigten selbst halten eine Verwaltungsreform für dringend notwendig. Für ein so umfassendes Reformvorhaben in einer Großorganisation – wie die Stadt Köln - mit ihren neun Dezernaten, rund 70 Ämtern und Dienststellen sowie rund 17.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Kernverwaltung wird ein klarer Reformweg benötigt. Er sieht den Einstieg in die Verwaltungsreform in drei Schritten vor. Im ersten Schritt werden die Grundlagen für die Verwaltungsreform gelegt durch die Top-Führungsebene – also Oberbürgermeisterin und die acht Beigeordneten. Dieses Projekt hat die Führungsspitze mit einer Klausur Ende Januar (27./28.Januar 2017) gestartet. Unter dem Motto "Die Zukunft beginnt heute" wurden dort die zentralen Themen Verwaltungsreform und Gesamtstrategie für die Stadt Köln diskutiert und erste Ergebnisse entwickelt. Die nächsten Schritte werden in den Dezernaten und Ämtern erfolgen – voraussichtlich ab Mai 2017. Projektdesign sieht Changemanagement als flächendeckendes Reformelement vor Um mit Verunsicherung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch erwartbarem Widerstand umzugehen, wird Changemanagement als prägendes Element für den Reformprozess realisiert. Dies ist eine strukturierte Methode, Veränderungsprozesse einerseits planvoll zu gestalten und andererseits die "individuell-menschlichen" Herausforderungen bei Veränderungen mit hilfreichen Maßnahmen zu begleiten und zu unterstützen.
Verwaltungen sind im Kern aufgaben- und sachorientiert. Deshalb sind auch Reformprozesse meist so ausgerichtet. Dies ist jedoch ein wesentlicher Grund, warum ein "wirklicher Wandel" nicht gelingt,
so Heinz und weiter,
der jetzt startende Kölner Prozess zur Verwaltungsreform wird Changemanagement verbunden mit den Sachfragen ins Zentrum stellen. In dieser Breite und Stärke ist dies Neuland im kommunalen Sektor.
Ressourcen
In der Verwaltung ist eine größere Zahl an Stellen nicht besetzt. Diese Ausgangslage wird im Reformkonzept berücksichtigt: Ämter, in denen die Personallage besonders angespannt ist, können beispielsweise erst später in den schrittweise angelegten Reformprozess einsteigen. Um dieses umfassende Reformvorhaben erfolgreich zu bewältigen, muss die Verwaltungsreform mit einer Mindestausstattung von bis zu 16 Projektmanagementstellen und einer Million Euro Projektmittel (netto) jährlich unterstützt werden.
Projektbeiräte
Für die kontinuierliche Entwicklung der Reform sind Feedback-Prozesse vorgesehen. Dafür werden Projektbeiräte eingerichtet z.B.:
- ein Politikbeirat, der Themen zwischen Verwaltung und Politik abstimmt,
- ein externer Fachbeirat mit Akteuren aus Stadtgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft, der Feedback von außen gibt,
- ein Verwaltungsbeirat – bestehend aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus allen Dezernaten und aus allen Hierarchieebenen – der als Resonanzteam aktiv ist.