"Zwischen den Häusern" – Jüdisches Leben im 20. Jahrhundert in Köln
Ab sofort steht die webbasierte App "Zwischen den Häusern" der Öffentlichkeit zur Verfügung. Historische Quellen, multimediale Inhalte und Aussagen von Zeitzeug*innen geben Einblicke in die Geschichte von Jüdinnen und Juden aus Köln. Gemeinsam entwickelt von einem Team aus Mitarbeitenden des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln (NS-DOK) und des MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln, führt die zweisprachige App Nutzer*innen an Orte in Köln, die sie nicht unmittelbar mit jüdischer Geschichte verbinden würden: Wer lebte und wirkte in der Elisenstraße? Welche Bedeutung hatte das Disch-Haus für Jüdinnen und Juden in den 1930er Jahren? Und was passierte am Marsplatz? Auf alle diese Fragen bietet die Anwendung anhand von Briefauszügen, historischen Fotografien sowie Postkarten und weiterem Quellenmaterial Antworten.
Beide Einrichtungen, NS-DOK und MiQua, befinden sich an authentischen Orten, in historischen Gebäuden oder an historischen Plätzen im Zentrum Kölns. Die Anwendung "Zwischen den Häusern" führt diesen stadträumlichen Ansatz weiter, sodass Köln selbst zu einem Teil des NS-DOK und des MiQua und ihrer Vermittlungskonzepte wird. Dabei werden auch "Umwege" und abweichende Standorte eingebunden. Unterschiedliche Orte sind hierfür ins Auge gefasst: Orte der Enteignung, der Machtausübung und der Verfolgung, aber auch Orte jüdischer Kultur vor 1933 und der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus nach 1945. Texte, Fotografien und Audio-Material werden eingesetzt, um den Besucher*innen einen Eindruck des historischen Zustands des jeweiligen Ortes, Gebäudes oder Platzes zu geben.
MiQua und NS-DOK ergänzen sich hier mit ihren Sammlungen und Forschungsständen und schaffen auf diese Weise Vertiefungsebenen zu dem Thema Verfolgung der jüdischen Bevölkerung im Stadtbild von Köln.
Eine großzügige Förderung durch die NRW-Stiftung und Unterstützung durch die Fördergesellschaft MiQua-Freunde e.V. ist die Grundlage für eine Umsetzung des Projekts.
Den Link zur Anwendung finden sie hier.
Projektteam: Samantha Bornheim (MiQua / MiQua-Freunde e. V.), Birte Klarzyk (NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln) und Charlotte Pinon (NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln / MiQua)