Raymond Barre

Raymond Barre © Stadt Köln

Oberbürgermeister Fritz Schramma überreichte am 26. April 2004 Raymond Barre feierlich im Kölner Rathaus den Konrad-Adenauer-Preis. Anwesend waren außerdem der Botschafter der Französischen Republik, Claude Martin, und der französische Generalkonsul Jaques Moreau. Die Laudatio hielt die Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main - der Partnerstadt Lyons - und Präsidentin des Deutschen Städtetages, Petra Roth.

Gewürdigt wurde sein Lebenswerk als Premierminister der Französischen Republik 1976 bis 1981, Vize-Präsident der EWG-Kommission 1967 bis 1973 und als Bürgermeister von Lyon 1995 bis 2001.

Nach dem Studium der Rechts-, Wirtschafts- und Politikwissenschaft in Paris lehrte Barre an den Universitäten von Caen und Paris. Von 1967 bis 1973 war er Vizepräsident der Europäischen Kommission. 1976 übernahm er das Amt des französischen Premierministers, das er bis 1981 ausübte. 1976 bis 1978 war er zugleich Wirtschafts- und Finanzminister. Von 1978 bis 2002 gehörte er der Nationalversammlung an. Seine Amtszeit als Bürgermeister der Stadt Lyon und Präsident der "Communaut Urbaine de Lyon" ist verbunden mit der Öffnung der Stadt in Richtung Europa, der Revitalisierung problematischer Stadtviertel, der Planung des Wissenschaftsbezirks "Gerland" und einem deutlichen Anstieg der Einwohnerzahlen.

Oberbürgermeister Fritz Schramma bezeichnete in seiner Rede Barre als idealen ersten Preisträger, der ebenso wie Adenauer und in erstaunlichen Parallelen zu Adenauers Leben und Werk als überzeugter Europäer, als Staatsmann und Oberbürgermeister Herausragendes geleistet habe. Oberbürgermeisterin Roth würdigte in ihrer Laudatio Barres Verdienste um die Förderung und Stärkung der Urbanität in Europa im Allgemeinen, wie die der deutsch-französischen Freundschaft im Besonderen. Gleichzeitig dankte sie der Stadt Köln für die Stiftung eines solchen Preises. Damit sei es gelungen, ein deutliches Zeichen für die Bedeutung von Urbanität und kommunaler Selbstverwaltung in Europa und für die europäische Integration zu setzen. Raymond Barre hob in seiner Dankesrede die außerordentliche Rolle Adenauers für die Freundschaft zwischen Frankreich und Deutschland hervor. Erst auf dieser Basis habe sich die europäische Gemeinschaft entwickeln können. Gleichzeitig wies er auf die besondere Bedeutung der Städte im erweiterten Europa hin. Dieser Bedeutung werden die Städte nur gerecht, wenn sie die mit der Person Adenauers verbundene Politik der Öffnung betreiben.