Aufarbeitung der Kolonialgeschichte in Köln
Seit 2021 liegt ein Schwerpunkt unserer Arbeit darauf, das koloniale Erbe Kölns aufzuarbeiten. Hierzu haben wir das Projekt "(Post)koloniales Erbe der Stadt Köln" initiiert, das einen gesamtgesellschaftlichen Dialog zu dem Thema eröffnet und eine partizipative Öffentlichkeitsbeteiligung ermöglicht.
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, das eigene koloniale Erbe in den kommenden Jahren umfassend und konsequent aufzuarbeiten. Mit diesem Entschluss gehen wir einen weiteren Schritt hin zu einer vielfältigen Stadtgesellschaft ohne Diskriminierung und Ausgrenzung und öffnen ein neues Kapitel der Erinnerungskultur.
Das Projekt knüpft dabei an die bereits begonnene Beschäftigung mit dem Thema durch unterschiedliche Kölner Kultureinrichtungen und Bildungsinstitutionen an. Ziel des Projektes ist es, die Bedeutung der Kolonialgeschichte als Kern von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, von Rassismus und Diskriminierung herauszuarbeiten. Damit sollen die Auswirkungen und der Einfluss des Kolonialismus auf das heutige gesellschaftliche Zusammenleben verdeutlicht werden.
Die Spuren der deutschen Kolonialzeit sind im öffentlichen Stadtbild vielerorts gegenwärtig. Denkmäler und Straßennamen erinnern an sie und sorgen so indirekt für eine öffentliche Anerkennung und Wertschätzung dieser Ära. In der Stadtgesellschaft wird sie ganz unterschiedlich wahrgenommen. Für die einen sind es tägliche Erinnerungen an eine Zeit der Ausgrenzung, Gewalt und Diskriminierung. Für andere sind sie Teil der Stadtgeschichte. Wieder andere ordnen sie keinem historischen Kontext zu.
Neben diesen sichtbaren Zeichen und Symbolen gibt es auch verstecktere Spuren der Kolonialzeit im Alltagsleben. Hierzu zählt eine Vielzahl an Stereotypen, die dieser Zeit entstammen und bis heute wirken. Neben Sprachwendungen handelt es sich dabei auch um Bilder und Darstellungen kolonialer Ausprägung. Sie prägen das Handeln und die Einstellungen gegenüber Menschen, Regionen, Kulturen, Religionen sowie Lebens- und Geschlechtsmodellen mit.
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