Auf Grundlage unseres Konzeptes zur Beschäftigung mit dem kolonialen Erbe Kölns hat der Verwaltungsvorstand entschieden, das Thema in den kommenden Jahren umfassend und konsequent aufzuarbeiten. Die Aufarbeitung soll gesamtgesellschaftlich erfolgen, um den breiten Kontext des Themas zu berücksichtigen.

Im Fokus steht die Bedeutung der Kolonialgeschichte als Keimzelle einer Ideologie der Ungleichwertigkeit, gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, von Rassismus und Diskriminierung. Ebenso betrachten wir den Einfluss und die Auswirkungen des Kolonialismus auf das gesellschaftliche Zusammenleben heute.

Mit der Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit und des Erbes Kölns öffnen wir ein neues Kapitel der Erinnerungskultur. Hierbei wird ein Prozess in Gang gesetzt, den wir gemeinsam mit der Zivilgesellschaft gestalten möchten. Er knüpft an die bereits angestoßene Beschäftigung mit dem Thema durch eine Vielzahl von Kölner Kultur- und Bildungsinstitutionen sowie dekolonialer Initiativen an.

Das zivilgesellschaftliche Engagement, das zu diesem Thema schon seit vielen Jahren geleistet wird, ist ein wesentlicher Teil des Prozesses. Es ist uns wichtig, dass die bisher erarbeiteten Projekte der zivilgesellschaftlichen Gruppen durch den Gesamtprozess soweit wie möglich unterstützt werden, sofern die Akteur*innen es wünschen. Dabei werden wir diese Projekte nicht vereinnahmen. Es gilt, diese Projekte in Abstimmung mit den zivilgesellschaftlichen Gruppen in den Gesamtprozess einzubinden, damit sie als eigenständige Projekte der Akteur*innen sichtbar bleiben. Daneben möchten wir auch Möglichkeiten schaffen, neue Projekte zu erarbeiten und zu realisieren. Unser Ziel ist es, alle Angebote und Aktivitäten zu diesem Thema für die Menschen in Köln auf einen Blick sichtbar und erfahrbar zu machen.  

Wir streben in diesem Zusammenhang zusätzlich eine enge internationale Vernetzung an. Hierbei steht nicht nur die engere Kooperation mit den Partnerstädten Kölns im Vordergrund, sondern auch der internationale Austausch im Rahmen der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR).

Öffentliche Veranstaltung

Die Aufarbeitung des (Post)kolonialen Erbes ist von großer gesellschaftspolitischer Bedeutung. Daher streben wir an, dass dieser Prozess durch die Zivilgesellschaft gestaltet und von uns im Sinne der Akteur*innen begleitet wird. So möchten wir die Bevölkerung für dieses wichtige Thema sensibilisieren. 

Die Erinnerungen an die Kolonialzeit und deren Protagonist*innen sind an vielen Stellen Kölns sichtbar. Sie sind Teile der gemeinsamen Erinnerungskultur, werden aber unterschiedlich wahrgenommen. Während ein Teil der Bevölkerung diese Stellen mit einer Zeit der Ausgrenzung und Diskriminierung verbindet, ordnet ein anderer Teil sie keinem historischen Bezug zu oder ist sich den Hintergründen nicht bewusst. Über diese sichtbare Erinnerung hinaus gibt es im Alltag weitere koloniale Bezüge, die sich in Stereotypen, Bildern oder der Sprache festmachen. Sie prägen unser Handeln und unsere Einstellungen gegenüber Menschen, Regionen, Kulturen, Religionen sowie Lebens- und Geschlechtsmodellen bis heute.

Um die Vielzahl der Akteur*innen einzubeziehen, die sich in Zivilgesellschaft, Institutionen und Politik mit der Aufarbeitung der Kolonialzeit in Köln beschäftigen, initiieren wir ein offenes Beteiligungsformat. Es eröffnet Raum für die Beschäftigung mit dem Thema koloniales Erbe. Unser Ziel ist es, das Thema in der Gesellschaft zu verankern und die historischen und aktuellen gesellschaftlichen Bezüge miteinander zu verbinden. Die Formate sollen einen niedrigschwelligen Zugang zum Thema bieten, um eine kontinuierliche und allgemein zugängliche Form der Mitarbeit der Stadtgesellschaft zu gewährleisten.

Die Zivilgesellschaft hat immer die Möglichkeit, Themen einzubringen.

Expert*innengremium

Ein wichtiger Teil des Prozesses ist die Gründung eines Gremiums aus Expert*innen des (post)kolonialen Diskurses in Köln. Das Gremium berät uns, setzt Prozess-Schwerpunkte und erarbeitet einen Maßnahmenkatalog für den Rat.

Mehr zum Gremium und seinen Mitgliedern erfahren Sie hier:

Das Expert*innengremium

Kontakt

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