Köln ist erste Preisträgerin

Der Preis "European Capitals of Inclusion and Diversity" (Europäische Hauptstadt für Integration und Vielfalt) wurde im April 2022 zum ersten Mal verliehen.
Dabei hat uns die EU-Kommission für unser Engagement im Bereich Vielfalt und Antidiskriminierung in der Kategorie "Stadt mit über 50.000 Einwohner*innen" mit dem Goldenen Preis ausgezeichnet. Auf den weiteren beiden Plätzen der Kategorie folgen Göteborg/Schweden (Silber) und Barcelona/Spanien (Bronze).
Unser partizipatives, intersektionales und datengestütztes Vorgehen hat die Jury überzeugt. Gelobt wurde ausdrücklich, dass sich unsere gesamte Arbeit zu Gleichstellung, Teilhabe, Vielfalt und Antidiskriminierung an nationalen und internationalen Standards orientiert.
Partizipation bedeutet, dass sich Menschen aktiv und maßgeblich an allen Entscheidungen beteiligen, die ihr Leben beeinflussen.
Unter Intersektionalität wird die Verschränkung verschiedener Ungleichheiten verstanden. Zugehörigkeiten und Lebensrealitäten wie Geschlecht, Ethnizität, Klasse, Religion, Weltanschauung, sexuelle Orientierung, Gesundheit und Alter bestimmen in einer Wechselwirkung zueinander gesellschaftliche Chancen.
Die zielgruppenspezifischen Gremien und partizipativ erarbeiteten Handlungskonzepte stärken die politische Selbstbestimmung und ermöglichen den jeweiligen Zielgruppen die Mitgestaltung an den Maßnahmen und Zielen, die ihre Lebensbereiche betreffen. Zu den Handlungskonzepten zählen unter anderem:
- das Diversity-Konzept: Köln l(i)ebt Vielfalt
- der Aktionsplan zur Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt
- das Konzept zur Stärkung der integrativen Stadtgesellschaft
- das interkulturelle Maßnahmenprogramm
- das Handlungskonzept zur Kölner Behindertenpolitik
- das Handlungskonzept Guter Lebensabend NRW
- der Aktionsplan Kinderfreundliche Kommune
- der Gleichstellungsplan gemäß EU-Charta der Gleichstellung
Mit unserem Amt für Integration und Vielfalt verfügen wir über eine zentrale Dienststelle, die Teilhabe und Vielfalt zum zentralen Thema macht. Dies ist in vielen Grundlagenpapieren und Konzepten wiederzufinden. Die Jury schätzte besonders unsere langfristige Vision, die sich unter anderem in den Aktionsplänen und Stadtstrategien wiederfindet. Zudem wurde die nationale und internationale Netzwerkarbeit hervorgehoben, die dazu beiträgt, den intersektionalen und menschenrechtsorientierten Ansatz über die Stadtgrenzen hinaus zu verbreiten.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker zur Auszeichnung:
Mein Dank gilt den zahlreichen engagierten Kölner*innen, die sich jeden Tag für Vielfalt und gegen Diskriminierung einsetzen. Besonders ihren Ideen und ihrem Engagement hat Köln den Titel als Europäische Hauptstadt für Integration und Vielfalt zu verdanken. Der Preis zeigt, dass sich ein mutiges Vorangehen auszahlt und dass wir auf dem richtigen Weg sind. Als Europäische Hauptstadt für Integration und Vielfalt möchte ich, dass Köln auch in Zukunft als gutes Beispiel vorangeht. Dafür möchte ich unsere Strukturen und Netzwerkarbeit stärken.