Preisträger des Jahres 2023 ist Nicolas Berge

Nicolas Berge, 1992 in Burgwedel geboren, lebt und arbeitet in Köln. An der dortigen Hochschule für Musik und Tanz studierte er zunächst Klavier und im Anschluss Elektronische Komposition. Im Jahr 2023 wird er sein Studium abschließen.
Der differenzierte Umgang mit multimedialen Setups war einer der Schwerpunkte seines Studiums. Inspiration für seine künstlerische Arbeit ergibt sich für Nicolas Berge aus virtuellen Welten zwischen digitalem und analogem Raum, (Hyper-)Pop und dem Internet.
Er schrieb und realisierte Stücke unter anderem für die "Münchener Biennale für Neues Musiktheater", das "Festival Acht Brücken – Musik für Köln", das Staatstheater Bielefeld oder das Festival "Neue Musik Rümlingen". Nicolas Berge arbeitete mit Künstler*innen wie dem Ensemble "Musikfabrik", dem Ensemble "Garage" oder den Bielefelder Philharmonikern zusammen.
2017 gründete er zusammen mit acht jungen Musiker*innen und Komponist*innen das "Kollektiv3:6Koeln". Das Ensemble widmet sich der zeitgenössischen Musik und sucht in einer eigenen Konzertreihe nach Wegen, diese kompromisslos zu kommunizieren.
Die Fachjury sagt:
In erster Linie ist es die herausragende Mischung von Qualität, Vielfalt und Verdichtung auf unterschiedlichen Ebenen, die die Fachjury Musik dazu bewegt, Nicolas Berge für das Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium 2023 vorzuschlagen, auch mit Blick auf eine Zukunft des Komponierens, die in der Lage sein wird, der ständigen Präsenz von Technologie im Alltagsleben der Menschen gerecht zu werden.
Und weiter:
Nicolas Berge beherrscht die Kunst der "kunstvollen Unterbrechung" auf besondere Weise. Viele Passagen seiner Stücke werden hart gegeneinander geschnitten und enggeführt. Und aus solchen Bruchstücken entsteht eine neue Syntax, die nichts harmonisiert, sondern Gegensätze auf produktive Weise offenlegt. Meist werden hierbei digitale Mittel und traditionelle Instrumente miteinander kombiniert. Entscheidend für den letztlich stimmigen Eindruck, der dann entsteht, ist, dass die unterschiedlichen Medien und Aspekte nicht beliebig aufeinander treffen, sondern dramaturgisch konzis eingesetzt, auf einzigartige Weise Voraussetzungen und Fragestellungen des Komponierens an sich exemplifizieren und thematisieren.
Der Sachverständigen-Jury gehörten an:
- Simon Bahr, Musiker und Vorjahresstipendiat
- Professorin Carola Bauckholt, Komponistin
- Professorin Barbara Maurer, Musikerin, Dozentin
- Professor Manos Tsangaris, Komponist, Musiker, Dozent
In folgendem Videoporträt stellen wir Ihnen Nicolas Berge näher vor.
Bernd Alois Zimmermann, deutscher Komponist, wurde 1918 in Erftstadt geboren und starb 1970 in Frechen. Sein bekanntestes Werk ist die Oper "Die Soldaten". Er war einer der herausragenden deutschen Komponisten der musikalischen Avantgarde.
Die wichtigsten Eckdaten seiner Biografie sowie eine alphabetische Übersicht der bisherigen Preisträger*innen können Sie hier aufrufen: