Fledermäuse gehören zu den Säugetieren und bringen ihre Jungen lebend zur Welt. Als einzige Artengruppe unter den Säugetieren fliegen sie aktiv. Unsere heimischen Fledermäuse sind alle nachtaktive Insektenjäger, die ihre Beute mit Ultraschall aufspüren. Auch ihre Orientierung funktioniert mit dieser Methode: Sie stoßen für uns unhörbare Töne aus und verarbeiten die zurückkehrenden Echos zu einem räumlichen "Hörbild".
Im Sommer nutzen Fledermäuse Spalten und Höhlen in Bäumen für ihre Wochenstuben. Einige Arten, wie die Zwergfledermaus, bevorzugen Hohlräume und Ritzen in und an Gebäuden. Sowohl die baum- als auch die gebäudebewohnenden Arten nutzen im Verlauf des Sommers mehrere Quartiere. Manchmal bleiben die Tiere nur für wenige Tage in einem Quartier und ziehen dann mit ihren Jungen um. Bei diesen Wechseln ändert sich teilweise auch die Zusammensetzung der Gruppen. Im Oktober/November ziehen sich die Fledermäuse für den Winterschlaf in frostfreie Höhlen, Keller oder Baumhöhlen in alten Bäumen zurück.
In Köln sind derzeit 11 Fledermausarten nachgewiesen. Einige sind im Stadtgebiet allgemein verbreitet, wie etwa der Große Abendsegler oder die Zwergfledermaus. Andere sind bislang nur seltene Gäste, wie beispielsweise der Kleine Abendsegler.
Fledermäuse sind gefährdet
Gemäß der Roten Liste der Säugetiere (2020) sind in etwa die Hälfte der heimischen Fledermausarten selten, sehr selten oder extrem selten. Selbst aktuell als „sehr häufig“ eingestufte Arten - wie der Zwergfledermaus - wird langfristig ein starker Rückgang prognostiziert. Die Gründe sind vielfältig.
Für gebäudegebundene Arten sind insbesondere Quartierverluste durch Sanierungsmaßnahmen sowie das Beleuchten historischer Gebäude zu nennen. Doch nicht nur die Sanierung und/oder Beleuchtung geeigneter Gebäude führt zum Rückgang potentieller Quartierstrukturen. Weitere Ursachen sind unter anderem:
- energieeffiziente Neubauten
- Lebensraumverluste durch Neuschaffung von
- Übernutzung der Waldbestände zur Nutz- und Brennholzgewinnung
Neben den direkten Quartierverlusten tragen auch übergeordnete Themen und deren Wechselwirkungen ihren Teil dazu bei. Hierzu zählen insbesondere:
- das Insektensterben
- der Pestizideinsatz
- die Lichtverschmutzung
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