Nachfolgend berichten wir über verschiedene Projekte, die in letzter Zeit initiiert wurden. Gezeigt werden lediglich einige Beispiele, die Aufzählung ist nicht abschließend.

Artenreiche Wiesen

Artenreiche Wiesen Flyer
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Rosafarbene Blüte auf der eine Biene sitzt. © Stadt Köln

Artenreiche Wiesen sind vor allem im innerstädtischen Bereich wertvoll, da sie Biodiversität steigern und den Lebensraum Stadt aufwerten.

Wir haben im Rahmen der Kampagne "Stadtgrün naturnah" bereits zahlreiche Blühstreifen und artenreiche Wiesen im Stadtgebiet angelegt. Langfristig sollen in jedem Bezirk 10 Hektar (das sind rund 14 Fußballplätze) artenreiche Wiesen entstehen.

Vorgaben:

  • Anlage artenreicher Wiesen mit ein- beziehungsweise zweischüriger, zeitlich an den ökologischen Erfordernissen orientierter Mahd mit Abtransport des Mahdgutes.
  • Neuanlage, Initialeinsaat, Mahdgutübertragung (Äußerer Grüngürtel, Grünzüge, Beweidungsflächen) vergleiche EFRE Projekt Grüne Infrastruktur (Erstellung eines Handlungsleitfaden) Arbeitsgruppe artenreiche Wiesen.
  • Verwendung von heimischem und gebietsspezifischem Saatgut.
  • Vergabe an Dritte (Landwirt*innen, GalaBau und ähnliches), Prüfung mittelfristige Umstellung Fuhrpark.
  • Umstellung der Sommerblumenflächen (Einsaat im Straßenbegleitgrün) auf standortgerechtes, heimisches Saatgut (circa 1.200 Quadratmeter, Feldblumenmischung, Blühende Landschaft, sowie mehrjährige, Pflanzung von Krokussen und Traubenhyazinthe).
  • Einsaat von Straßenbaumscheiben mit heimischem Saatgut (ab drittem Standjahr).  

Wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung artenreicher Wiesen ist ein fundiertes Monitoring (Mahdzeitpunkt, Steuerung). Die biologische Station Leverkusen/Köln wird das Monitoring der artenreichen Wiesen als Auftrag übernehmen.

In Absprache mit dem Grünflächenamt der Stadt Bonn soll eine Arbeitsgruppe zur Erarbeitung eines Konzeptes "Entsorgung von Laub und Wiesenschnittgut" gegründet werden, das gegebenenfalls auf weitere Kommunen aus der Region ausgeweitet werden kann.

Grüne Infrastruktur Köln – Vielfalt vernetzen

Artenreichen Wiesen in Grünanlagen nach Stadtbezirken

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Stadtnaturparks nach Stadtbezirken

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Erhaltung und Entwicklung der kulturlandschaftsprägenden Streuobstwiesen

Gemüse © Stadt Köln

Das Kölner Obst-Kataster weist zirka 70 Hektar Obstwiesenbestände im Stadtgebiet aus. In enger Zusammenarbeit mit der "Obstwiesenkommission" (Vielzahl von Kölner Verbänden und Vereinen) und der Biologischen Station Leverkusen/Köln wird ein Gesamtkonzept erarbeitet, das folgende Aspekte beinhaltet:

  • Erfassung aller städtischen Obstwiesen, Obstreihen und Einzelpflanzungen in Grünanlagen im Baumkataster
  • Durchführung einer Biotopbaumkartierung
  • Bestimmung der Sorten
  • Erarbeitung eines Pflegekonzeptes für 33 Obstwiesen
  • Erstellung von Pflegeplänen (Biologische Station, Amt für Landschaftspflege und Grünflächen, Umwelt- und Verbraucherschutzamt)
  • Monitoring Biologische Station Leverkusen/Köln

Gartenlabore

Um das Thema Gärtnern in der Stadt weiterzuentwickeln, werden zurzeit mit finanzieller Unterstützung durch die EU (EFRE) zwei "Gartenlabore" umgesetzt. Ziel ist es, vor allem Menschen aus den angrenzenden Sozialräumen an das Gärtnern und die Produktion von Lebensmitteln heranzuführen. Gleichzeitig werden auch verschiedene Ansätze und Gartenformate zwischen Gemeinschafts- und Kleingärten erprobt. Die Umsetzung erfolgt unter Einbezug der bürgerschaftlichen Umweltakteur*innen und berücksichtigt die Belange der Artenvielfalt und des Naturerlebens.

Kleingartenwettbewerb "Bunte Gartenvielfalt"

Gartenanlage mit kleinen Häuschen in einer Kleingartenanlage © Michael Franssen

In 2018 wurde erstmals der Kleingartenwettbewerb "Bunte Vielfalt" ausgelobt. Ziel ist es, vor allem die ökologische Funktion von Kleingartenanlagen herauszustellen und zu entwickeln. Ökologische Funktionen bestehen nicht nur in der ausgleichenden Wirkung auf das innerstädtische Klima, sondern insbesondere in dem Potential zur Stärkung der Biodiversität. Maßnahmen, die die Kreislaufwirtschaft durch Kompostierung, ökologische Düngung und Pflanzenschutz, den sparsamen Umgang mit natürlichen Ressourcen, insbesondere Wasser und Boden, begünstigen, sollen deshalb kontinuierlich gefördert werden. Der vom Kreisverband Kölner Gartenfreunde e. V. und dem Amt für Landschaftspflege und Grünflächen ausgelobte Wettbewerb soll langfristig durchgeführt werden.

Erarbeitung Konzept "Essbare Stadt Köln"

Wir haben ein Konzept "Essbare Stadt Köln" erarbeitet. In enger Zusammenarbeit mit dem Kölner Ernährungsrat und unter Einbeziehung der Stadtgesellschaft wurde ein weitergehender "Aktionsplan" erarbeitet, der die Aspekte einer "Essbaren Stadt" umfasst, auch in Hinblick auf die öffentlichen Grünräume. Durch den Fokus auf die Thematik "essbar für Mensch und Tier" beinhaltet das Konzept auch den Gesichtspunkt der Biodiversitätsförderung.  

Essbare Stadt Köln - Gärtnern im urbanen Raum

Umstellung der Wechselbeetbepflanzung

Auch kleine Bereiche können insbesondere Insekten als wichtige (Teil-)Lebensräume dienen. Um die Natur auch in den innerstädtischen Bereich zurückzuholen, wird sich die Auswahl der Pflanzen zur Bestückung der Wechselbeete zukünftig an den Erfordernissen der Biodiversität orientieren.  

Kommunales Ökokonto

Das Umwelt- und Verbraucherschutzamt arbeitet mit dem Amt für Landschaftspflege und Grünflächen an der Konzeption und Umsetzung eines kommunalen Ökokontos für die Stadt. Unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben für die Eingriffsregelung, den Artenschutz und die Biodiversität wird das kommunale Ökokonto einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung und Erhöhung der Artenvielfalt beitragen.  

Aktive Unterstützung der Schulgartenaktivitäten

Schulgärten sind wichtige Elemente zur Vermittlung von Natur an Bildungseinrichtungen. Sie dienen dabei nicht nur der anschaulichen Gestaltung von Unterricht, sondern bieten auch Ruhezonen im Bereich des Schulganztages. Sie tragen somit zu einer höheren Aufenthaltsqualität bei und helfen, Aggressionen zu reduzieren. Um die Schulgärten zu fördern werden nicht nur Flächen zur entsprechenden Gestaltung vorgesehen, sondern die Schulen werden auch aktiv unterstützt.

Kölner Wald und Forstwirtschaft

Seit 2001 wird die Bewirtschaftung des Kölner Waldes nach dem deutschen FSC ® -Standard zertifiziert. Dies fördert grundsätzlich die Biodiversität, da 5 Prozent der Waldfläche als Referenzflächen aus der Nutzung zu nehmen sind (Prozessschutz) und verschiedene Bewirtschaftungsstandards naturschutzfachlicher ausgerichtet sind. Wir haben auf freiwilliger Basis insgesamt 16 Prozent der Waldflächen aus der Nutzung genommen. Diese Flächen liegen zum großen Teil in oder in unmittelbarer Nähe zu Schutzgebieten, so dass sich hier eine hohe Artenvielfalt entwickeln kann.

Naturwaldentwicklungsflächen

Naturnahes Grünflächenmanagement

Neben der klassischen Grünpflege wird schrittweise und unter Berücksichtigung der Nutzungen ein ökologisch ausgerichtetes Management für Grünanlagen, Friedhöfe und den Bereich des Straßenbegleitgrüns entwickelt. Dieses umfasst zunächst zwei Kernbereiche:

  1. Anlage artenreicher Wiesen und angepasste Mahd der Flächen, Ziel: 10 Prozent der Gesamtwiesenfläche (Grünanlagen, Friedhöfe, Straßenbegleitgrün). Im Bereich der Kleingärten wird der Anteil auf 30 Prozent der öffentlich zugänglichen Flächen festgesetzt.
  2. Naturnahe Entwicklung und Pflege von Gehölz und Strauchbeständen. Ziel: 20 Prozent der Gehölz- und Strauchflächen (vornehmlich Grünanlagen). 

Gehölzpflege

  • Natürliche Entwicklung von Gehölzrändern.
  • Abschnittsweiser Rückschnitt von Strauchbeständen.
  • Umwandlung in heimische und insektenfreundliche Straucharten, Erstellung einer entsprechenden Pflanzliste.
  • Entwicklung von "Naturgehölzflächen" (beispielsweise in Stadtnaturparks)

Besondere Einzelmaßnahmen

Anlegen eines Kräuterbeets © Stadt Köln

Im Rahmen der Verwaltungsreform gab es im Jahr 2021 unter anderem Projekte zum Thema "nachhaltiges Handeln". Wir haben eine soziale Institution gesucht, für die wir ein Kräuterbeet aufstellen und Wissen über deren Eigenschaften und Verwendung vermitteln konnten.

Die Wahl fiel auf die Gemeinnützigen Werkstätten Köln, Außenstelle Kalk. Dort wird in der werkseigenen Kantine täglich frisch gekocht. Gerd Böckmann, ehemaliger Leiter des Rheinparks und seit Jahren ehrenamtlich für uns tätig, zeigte die richtige Pflanztechnik und befüllte das Hochbeet nach und nach mit

  • Rosmarin,
  • Salbei,
  • Dill,
  • und vielem mehr.

Die Beschäftigten haben sich sehr über ihr neues Kräuterbeet gefreut.

Informationen über die verwendeten Kräuter und zwei leckere Rezeptideen finden Sie in nachfolgender Broschüre:  

Kräuterbroschüre
PDF, 2523 kb