Bis 2020 gab es in der Stadtverwaltung Köln keine dienststellenübergreifende Datenbank zur Erfassung von als "gefährlich" einzustufenden Personen. Im Dezember 2019 ist ein Mitarbeiter aus der Kämmerei bei einem Außendiensteinsatz durch einen Messerangriff getötet worden. Knapp vier Monate später, im April 2020, konnte mit dem "Zentralen Melde- und Auskunftssystem bei Gefährdungen von Mitarbeitenden" (ZeMAG) stadtintern eine zentrale Lösung eingeführt werden. In den ersten drei Jahren wurden 286 Vorfälle gemeldet, davon 35 Vorfälle der höchsten Gefährdungsstufe (Stufe 3).

Die Datenbank ist zentral im stadtinternen Intranet erreichbar und bietet allen zugriffsberechtigten Mitarbeitenden die Möglichkeit, vor einem anstehenden Kontakt im Innen- oder Außendienst vorab zu überprüfen, ob ein Adressat bereits auffällig gegen Mitarbeitende war. Falls eine Person als "gefährlich" eingestuft wird, können vor einem Zusammentreffen vorbeugende Maßnahmen eingeleitet werden. Für Beschäftigte im Außendienst steht seit Juni 2021 zusätzlich eine mobile Version auf dem Diensthandy zur Verfügung.

Gefährdungsstufen angelehnt an das "Aachener Modell"

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Folgende Gefährdungen, angelehnt an das "Aachener Modell", sind von den Mitarbeitenden zur Strafanzeige zu bringen und in ZeMAG zu melden:

Stufe 2:

  • Sachbeschädigung
  • körperliche Gewalt
  • Bedrohung
  • Nötigung

Stufe 3:

  • Einsatz von Waffen/Werkzeugen
  • Bombendrohung
  • Amoklauf
  • Geiselnahme/Überfall

ZeMAG in der WDR Lokalzeit Köln

21. August 2024 | Mehr Schutz für städtische Mitarbeitende