Siebengebirgsallee, 51147 Köln
Der alte Wahner Friedhof (Erstbelegung 1893) erstreckt sich mit den alten Fluren 1 bis 10 östlich der Frankfurter Straße. In den 1960er Jahren wurden Erweiterungen des Friedhofs vorgenommen, die die Flure 11 fort folgende umfassen.
Dreiteiliges Wandgrab der Familie Dionysius Kux
Direkt an der Frankfurter Straße befindet sich die Grabstätte Büllesfeld. Von schön geschwungenen Seitenteilen erhebt sich eine Kreuzstele mit geschwungenen Blattenden aus belgischem Granit, die unter einem Rundbogen einen Christustondo aus Marmor zeigt.
Dicht hierbei links vom Hauptweg (auch Flur 1) öffnet sich die Grabstätte der Familie Dionysius Kux (Erstbestattung 1935) als dreiteiliges Wandgrab mit zwei niedrigen Granitsteinen, die einen großen, im Rundbogen gestalteten, rahmen; im Tondo der Kreuz tragende Christus.
Formverwandt sind die Grabstätte Heiden (1936) sowie die Grabstätte der Familie Theme (1935). Auch hier der Tondo des toten Christus in Kreuzform aufgefasst. Die Sockel sind aus Kunststein modelliert, die Aufsatzplatten aus Granit. Am Hauptweg weiter (Flur 3) folgt die Ruhestätte der Familie Kux (Erstbestattung 1906) der Form der Kreuzstele.
Die Grabstätte von Anton Fersch, "ehemals Pfarrer von Porz Wahn", baut mit einem maßwerksgezierten, neogotischem Sockel auf, der eine Kreuzstele führt. Die Marmorplatte gibt im oberen Abschluss die priesterlichen Symbole von Kelch mit Hostie auf einem Buch wieder. Die Inschrift lautet: "Betet für euren treuen Pfarrer Anton Fersch" (Pfarrer in Wahn seit 1848, verstorben 1893).
Kreuzstele mit plastisch gearbeitetem Weinlaub
Die Grabstätte Baedorf (rechts hiervon in Flur 3, Erstbestattung 1911) zeigt eine in Granit gehaltene Kreuzstele mit plastisch gearbeitetem Weinlaub. An den früheren Bürgermeister Peter Josef Ottersbach (1839 bis 1904, Flur 3) erinnert eine Kreuzstele aus Granit.
Dem Andenken der Verstorbenen widmet sich die Grabstätte Bessenich (Hauptweg zur Flur 5) mit einer neogotischen Kreuzstele, die einen Maßwerkrahmen unter einem Dreiblatt schmückt. Der gestufte obere Abschluss trägt das Kreuz. Die Grabstätte Burghardt (Erstbestattung 1927) benennt eine nach oben rundschließende Stele, die im Frontispiz das mit einem Tuch umhüllte Kreuz darbietet.
Gegenüber hiervon erinnert eine Granitplatte an die Familie Oberhäuser (Erstbestattung 1932). Die Granitplatte ist liegend auf einem pultähnlichen Sockel dargeboten. In Flur 5 macht die Grabstätte Carl Schmitz (undatiert) mit ihrem T-förmigen Stein die eucharistische Hoffnung durch die Ähren deutlich (circa 1975).
In Flur 10 (nahe der Trauerhalle) befinden sich einige Wandgräber mit Kreuzstelen der 1930er Jahre. Hier ist auch die Grabstätte von Wilhelm Jungjohann (1917 bis 2000) auffindbar. Die rundschließende Granitstele, die nach oben hin einen Sonnenuntergang der Südsee plastisch fasst, deutet offenbar auf das Paradies hin.
Ausdrucksvoll die Wiedergabe des Verlustmotivs
In der Nähe hiervon befindet sich auch die Grabstätte von Thomas Heyermann (Erstbestattung 1929). In einer feinen Stele wird ein ausdrucksvolles Verlustmotiv wiedergegeben. Eine antikisierend gewandete Frau reicht einem in Kurztunika gekleideten Jüngling abschiedlich die Hand (Flur 10).
Die ausdrucksvolle Grabstätte für Frank Pollmeier (verstorben 2001, Flur 11) setzt drei kompakte, verschieden hohe Basaltsäulen, die durch ein in Eisen geschmiedetes Tau miteinander verbunden werden. Auch die Grableuchte und der rechte Eckpfeiler sind aus Basalt gearbeitet. Zudem wird eine Plastik auf dem Grab sichtbar, die eine Hand mit einem Kind umfasst.
Zur Flur 7 E wird in der Grabstätte Dilgen (Erstbestattung 1934) Trauer durch eine gestufte Granitstele auf Sockel begreifbar. Rechtsseitig stützt sich eine Frau im Melancholaia-Typus auf den Stein. Die andere Hand hält Blumen.
Dort in der Nähe erinnert auch eine Flur (11 E) an die sich 1918 ereignete furchtbare Sprengstoffexplosion auf der Linder Höhe. Die Opfer ruhen in einer eigenen Flur. Die stehenden Grabplatten aus Marmor zeigen wechselnde Formen.
Das weit angelegte, mit Seitenteilen erhaltene Wandgrab für Matthias Lörsch (Erstbestattung 1918, Flur 3) wurde von Muschard, Köln-Melaten geschaffen. In Flur 7 E wird der Gefallenen der beiden Weltkriege mit einem Hochkreuz gedacht.
Bestattungen seit den 1970er Jahren
In den östlichen, südlich der Trauerhalle gelegenen Flure sind die jüngeren, seit den 1970er Jahren Verstorbenen bestattet. Bei der Grabstele Lützenkirchen (Flur A) unterbricht ein Rhombus in der Waagerechten den Steinfluss und fügt ihn in spiraligen Linien weiter.
Die Grabstätte Krabies (verstorben 1998, signiert mit Meyer) zeigt eine helle Steinstele, die eine feine Linie als Umrahmung nach oben führt. Sie gleitet auch nach oben hin am Dreieckssturz entlang weiter und greift in einen wulstförmigen Aufsatz, der mit vier Öffnungen das Kreuz ausspart.
Die Grabstätte Franziska Meyer (verstorben 1999, nebenan) schließt die Granitstele im oberen Bereich dreieckig ab und spart eine vergoldete Nische aus, in der ein Pfau als Auferstehungssymbol sichtbar wird.
Schließlich soll die mit Röttger, Köln signierte Grabstätte für Elke Fred (1947 bis 1997) erwähnt werden. Die aus rotem Sandstein gebildete Stele verwendet das Motiv eines sitzenden, abschiedlich zugewandten, gereiften Paares. Die Komposition macht einen ruhigen, sehr verdichteten Eindruck.
In Flur C sind bei der Grabstätte Heinz Sappich (verstorben 2000) zwei Basaltstelen verschiedener Höhe gruppiert. Eine trägt eine feine Bronzeplatte, auf der der Schöpfergott zu sehen ist: "Und er sah, dass es gut war".