Fockerweg, 51107 Köln
Der älteste Teil des Friedhofs wird gebildet von den Fluren 1 bis 4. Der Grundriss ist im östlichen Bereich leicht geschrägt, da "die Fock", als Wasserarm, erst 1953 zugeschüttet wurde und das Gelände freigab. Der alte Hauptweg läuft auf ein Hochkreuz zu. An ihm liegen die für die frühen Zeiten typischen Kreuzstelen, so etwa die Grabstätte Krieger (1903, belgischer Granit, Kreuz aus Marmor) und die Grabstätte Küchenhofen (Erstbestattung 1896, belgischer Granit mit Kreuzaufsatz und Christus im Tondo).
Das Hochkreuz stammt vom alten Rather Kirchhof
Bei der Grabstätte der Familie Heppekausen werden im Granitsockel der Basis bossierende Steine gebildet, auf dem eine Kreuzstele aufruht (Erstbestattung 1871). An die Altbesitzer des "Durchhäuser Hof" erinnert die Grabstätte Lindemann mit ihrer Granitkreuzstele.
Das Hochkreuz stammt vom alten Rather Kirchhof. Es wurde gestiftet von Appolinaris Petes, Pastor in Heumar. Er ließ es 1773 aufstellen, wenngleich er nicht in der hierunter liegenden Gruft bestattet ist. Das Kreuz ist gestuft gesockelt und wird in zierlicher Form über drei Werkstücke in die eigentliche Kreuzstele hineingeführt.
Im vorderen Flur befindet sich auch die Grabstätte Peter Kamp. Die Küsterfamilie Kamp ist seit der 7. Generation als Sakristane an der Corneliuskirche tätig (Holzkreuz mit Bronzekorpus). Mit einem feinen schmiedeeisernen Kreuz, das in stilisierter Form Christus schildert, der mit einem vergoldeten Lichtkranz umwoben ist, wird die Grabstätte Wilhelm und Lisbett Lop (Erstbestattung 1980, Flur 3) bezeichnet.
Auch die Grabstätte Krein (Wandgrab mit Kreuzstele, Erstbestattung 1911) und die der Familie M. Friederichs (Erstbestattung 1912), ein großflächiges Wandgrab, mit einer Kreuzstele überfangen (Flur 3), datieren in die frühen Zeiten.
Bemerkenswert: die Grabstätte der Ina von Vacano
In Flur 4 kann als bemerkenswert die Grabstätte der Ina von Vacano (1924 bis 1969) bezeichnet werden, wo aus einem quadratischen Sockel eine runde Marmorstele erwächst, die ein schmiedeeisernes Kreuz trägt. An den jung verstorbenen, engagierten und begeisterten Roten Funk Ralf Püttmann (1965 bis 2002), der aufgrund seiner Größe den Spitznamen "Geröß" hatte, ist in Flur 4 zu denken.
Den rechteckige Grabstein der Familie Mertens (Erstbestattung 1978, Flur 4) prägt eine nach oben führende tiefe Rille, die in einen ellipsoiden Bogen greift. In dem Grab liegt Lita Mertens, geborene Grüter (1879 bis 1979) bestattet, die für viele Kölner Kirchen Krippenbilder geschaffen hat.
In Flur 21, gleich bei der Trauerhalle - sie fasst circa 20 Personen - umfängt die Grabstätte Hünnighoff - Leisten eine Bronzegruppe mit einer Frau, die schützend drei Kinder mit ihrem Mantel umfängt.
Die Grabstätte Reinhold Bunke (verstorben 1984) wird mit einer trapezoid zulaufenden Stele gebildet, die nach oben hin mit einem Kreis gestaltet ist. In ihn sind geometrische Motive eingegeben. Der Sockel hat eine keramische Platte appliziert, auf der Menschen in einer Prozession einem Treppenlauf folgen (Flur 28).
Ein Engel, der Posaune spielt, erweckt Verstorbenen
In die in Sandstein gestaltete Kreuzstele der Familie Lempfried (Erstbestattung 1979, Flur 29) ist ein Achteck eingepasst. Hier erweckt ein Posaune spielender Engel den kauernden Verstobenen. Den Namenspatron von Franz Tietz, den den Vögeln lehrenden Heilige Franziskus, gibt ein rechteckiger Stein wieder (circa 1980, Flur 30).
Das Gleichnis vom verlorenen Sohn macht der doppel-U-förmig aufgebaute Grabstein für Willi Ennebach zum Thema (verstorben 1969). Die Begegnung zeugt von intensiver Berührtheit (Flur 40). In Flur 31 befindet sich die Grabstätte Dr. Ernst Schmalz (verstorben 1974). Auf einem griechischen Kreuz wird eine Pietagruppe stilisierend geschildert.
Auf dem findlingsartigen Stein der Grabstätte Oles (1995) ist in einem bronzenen Rechteck Christus als der Auferstandene bewusst gemacht, der die vom Licht geblendeten Wächter zurücklässt und auf die Frauen am Grab zuschreitet. Den Namen Rosenstock illustriert in Stein die Grabstätte Rosenstock (Heike, 1951 bis 2000, Flur 37).
Bei der Grabstätte Dr. Füngling (verstorben 1972) wird ein rechteckiger Stein (Erstbestattung 1910, also Ferdinand Füngling) wiederverwandt. Er gibt Christus als Gekreuzigten wieder.
Kurios: die Grabstätte Kiienitz
Kurios ist die Grabstätte Kiienitz zu nennen, wo mit waagerechten gestuften Steinen verschiedener Größe ein Kreuz modelliert ist. Rechts und links steigen Eisenschienen nach oben (Flur 14).
Die im Westerwälder Blaustein angelegte Stele der Grabstätte für Peter Eberhard (verstorben 1998, Flur 11) fasst bildhaft ein altes Ehepaar auf, das sich abschiedlich die Hände reicht. Mit einem Wandgrab der 1920er Jahre wird an die alte Rather Gastwirtsfamilie Finkelberg erinnert. Die mittige Kreuzstele wird durch ein Profil betont. Christus nimmt sich der Verstorbenen an.
Zur Flur 12 hin wird an die Familie Mühlens gedacht. In ihr geborgen ist Peter Mühlens, der von der Familie von Geyer im Jahr 1918 Röttgen, Marhausen und den Durchhäuser Hof erworben hat. An die Verstorbenen wird mit querrechteckigen Holztafeln Gedächtnis gehalten. Gleiches gilt für die Grablege des Erzbischöflichen Rates Dr. Ernst Leuken (1882 bis 1961).
Eine eigene Flur (11) gibt dem Gedächtnis der bedeutenden Rather Familie Mehl Raum, die als Eignerfamilie vom Gestüt Röttgen bekannt sind. Ein Heiligenhäuschen birgt eine Pietá aus Holz.