Schubertstraße, 51145 Köln

Der Friedhof öffnet sich über mehrere Eingänge von der Schubertstraße aus. Er wurde in den 1960er Jahren für die Porzer Bevölkerung als Zentralfriedhof angelegt. Er ist als Parkfriedhof mit vielen grenzziehenden Hecken ausgebildet und weitet sich nach Osten zur Wahner Heide hin.

In Flur 47 und 48 sind zahlreiche "pflegefreie" Bestattungen zusammengefasst. Sie bestehen jeweils aus einer einstelligen Grabstätte und haben ein Nutzungsrecht von 20 Jahren. Die Pflege liegt ausschließlich bei der Friedhofsverwaltung. Die engen Gestaltungsvorgaben legen folgendes fest: es dürfen nur liegende, dem Erdniveau angepasste Grabsteine angebracht werden. Alles, was die Pflege der Flächen durch Maschinen behindern kann, auch Blumenschmuck und Grableuchten, darf nicht aufgestellt werden.

Diese Gräberarten verdeutlichen den Wandel der Bestattungs- und Friedhofskultur: aus den erinnerlich und auch lebendig machenden Grabstätten werden parkähnliche "Plattenfelder". Andererseits wird die Gleichheit im Tod anschaulich erfahrbar.

Auffällig die Form der Grabstätte Bartels

Von auffälliger Form kann die Grabstätte Bartels genannt werden, wo aus Lavasteinen die Einfriedungen und der Grabstein gebildet sind (Flur 34). Dicht hierbei auch die Grabstätte Friedrich Draheim (verstorben 1989): aus einem schweren Steinblock heraus tritt ein Fisch hervor.

Bei der in Flur 29 auffindbaren Grabstätte Hermi (ohne Datum, 1980er Jahre) trägt eine nach oben sich verjüngende Stele im Abschluss eine Art Kapitell. An Werke der Wohltätigkeit erinnert die Grabstätte Elisabeth Meyer (verstorben 1982): eine Frau verteilt an andere Menschen Brote (Bronze, Flur 29).

Kurios ist die Grabstätte Karunke (ohne Datum, 1980er Jahre), wo aus Blech U-förmig eine Erinnerungsmal gearbeitet ist. Die oberen U-Arme greifen in einen Kranz, der mit Nägeln gebildet wurde (Flur 28). Die Grabstätte Familie Troche (späte 1980er Jahre) tritt mit einer Holztafel hervor. Auf ihr ruht unter dem Kreuz zur rechten Seite hin eine Mutter mit einem Kind (Flur 28).

In Flur 26 tritt die Grabstätte Udo Steinkamp (verstorben 1984) auf einen zu. Der Stein führt an der Vorder- und Rückseite ineinander gesetzte Kreise, in die immer wieder ein Segmentbogen eingebracht ist. In gleicher Flur liegt die Grabstätte Rombanski. Die mit Holz gerahmte Grabstätte setzt die Namen der Verstorbenen auf einen Querbalken und vor diesen ein doppeltes Kreuz.

Hierhinter erstreckt sich die Grabstätte Arvids Werzins. Der Steinsockel, der Gemeinschaftliches sichtbar macht, halbiert sich zu zwei Stelen, die aber nach obenhin wieder in sich zuneigender Form zusammenfinden. Getrennte Wege sind zu gehen aber ein Begegnen und Vereintsein findet wiederum statt. Ein fein geschmiedetes Kreuz steht auf der Grabstätte von Adolf Brettschneider (ohne Daten, Flur 26).

Ein qualitätvoll geschnitzter Christus-Corpus

In Flur 21 verdeutlicht ein kleines Grab (C. Massute, verstorben 1989) mit einem qualitätvoll geschnitzten Christus-Corpus die Einswerdung mit ihm im Tod. Bei der Grabstätte Hilbert fließt aus dem oberen Aufsatz des rechteckigen Grabsteines eine Spirale mit Tropfen. Das Motiv der Spirale (Symbol von Ewigkeit) mit einer Öffnung im Zentrum oder aber geschlossen findet sich auch rechts und links im Einfriedungsteil wieder. Das Grab ist sehr geschmackvoll bepflanzt (29. April 2003, Flur 9).

In Flur 72 fällt die Grabstätte Lewalder auf (verstorben 1980), weil ein feiner blauer Schriftzug, passend zum Fischmotiv auf dem Stein, den Namen des Verstorbenen hervorhebt.

Das Hochkreuz mit seinen hohen Balken wirkt sehr eindrucksvoll und gruppiert alle Flure um sich. Gleich hier, in Flur 6, ist die Grabstätte Benno Bubert (verstorben 1994) bemerkbar. Eine sehr filigrane, schmiedeiserne Arbeit gibt Christus als den Gekreuzigten wieder.

In Flur 3 darf auf eine ausgesprochen wohl gestaltete und sehr sehenswerte Grabstätte hingewiesen werden: Resi Löwenberg (1953 bis 1994). Der gestufte Sockel zeigt Adam und Eva in einem Portal. Zwei Bäume greifen mit ihren Kronen ineinander und bilden dadurch den kompositorischen Rahmen eines Tryptichons. Auf der linken Tafel ist der Namen der verstorbenen jungen Frau genannt. Dem wird der des Namen des Mannes antworten. Sie werden im Paradies wieder vereint sein, denn sie halten sich an den Händen. Im Scheitel des Portals findet sich die Taube des Heiligen Geistes, die hier für die Erkenntnis stehen könnte.

Sehr aufwändig ist auch die Grabstätte Helmut Schneider (verstorben 2001) zu nennen: zwei Granitsteine, die nach oben hin pultförmig abschrägen, tragen auf ihnen entgegengesetzten Schrägen ein Bronzequadrat, das sich zu einem Kreuz hin auffaltet.

Die Trauerhalle bietet für mindestens 100 Menschen Platz. An ihrem Eingang ist eine Art Thorarolle in aufgerollter Form erkennbar. Sie führt den Text: "Im Gedenken an unsere jüdischen Mitbürger, die in der Zeit von 1943 bis 1945 ihres Glaubens wegen umgebracht wurden".