Hauptstraße, 50859 Köln
Der neue Widdersorfer Friedhof, der über die Heckgasse zugänglich ist, zeigt einen winkelförmigen Grundriss. Er wurde 1955, nach dem Pläne laut wurden, den alten Friedhof an der Kirche einzuebnen, angelegt.
Die Trauerhalle ist ein einschiffiger kapellenähnlicher Bau, in der etwa 25 Trauergäste Abschied nehmen können.
Christus als Überwinder des Todes: Grab Kronenbürger
Im Bereich der Flur 6 zeigt sich ein fein geschwungenes Kreuz für die Grabstätte Peter Kronenbürger (verstorben 1976), in dem Christus mit weit geöffneten Armen als der Überwinder des Todes sichtbar wird, der im Auferstehungsgestus dem Himmel entgegenschreitet.
Auf der Grabstätte Herrenbusche befindet sich eine trauernde Engelsgestalt (circa 1983). Rückwärtig hierzu lässt sich die Grabstätte Kurt Geisler (verstorben 1996) finden, wo drei Basaltsäulen verschiedener Höhe nebeneinander gestellt sind: die höchste mit einem Kreuz als Todes- und Auferstehungssymbol.
Sehr bewegend wirken einige Kindergrabstätten. Kurz hintereinander starben die Kinder Gloria, Gregor und Fatima nach kurzer Lebenszeit (verstorben 1988). Große Betroffenheit durch seine intensive bildhauerische Formsprache löst auch im Bereich der Kindergrabstätten der Stein für ein Kind aus, das mit nach oben gehaltenen Händen in einer einem Uterus ähnlichen Höhle dargestellt ist.
Künstlerisch auffällig ist die Grabstätte Herrmann Sarling (1914 bis 1972), der in die Widdersdorfer Schmiedefamilie Hoffzimmer hineingeheiratet hat. Zwölf runde Vertiefungen und an sie flach ansetzende Relieflinien machen das Abendmahl Jesu mit den Jüngern fassbar. Als Trostreichung auf das ewige Gastmahl hin kann es gedeutet werden (Flur3). Rückseitig hiervon die Grabstätte Dick (1994), an dessen Freude an Honigbienen der Bienenstock erinnern könnte.
Aktuell gestaltet: die Grabstätte Bernd Kurt Platt
Aktuell gestaltet (2003) ist die Grabstätte Bernd Kurt Platt, wo ein im Sockelbereich glattgehaltener gewellter Blaustein nach oben hin in strukturierter Form abschließt. Die mit dem Ölzweig im Schnabel dargestellte, in Bronze angelegte Taube erinnert als Friedenssymbol an den Alten Bund zwischen Gott und den Menschen.
Nördlich der Trauerhalle liegt die Grabstätte Marlies Munk, die ein großes geöffnetes Buch in Stein mit betenden Händen zeigt. Die Buchplatte wird von zwei Tujabäumen als Lebensbäumen flankiert.
Künstlerisch auffallend, direkt an der Heckgasse gelegen, die Grabstätte Günter Valder (1931 bis 1978), wo auf einem Postament eine tief reliefierte jugendliche Frau steht, die aus einem Blumenstrauß heraus Rosen gelöst hat und sie auf das Grab wirft.
Im Ausgangsbereich die Grabstätte Ljubomir Kostic (1932 bis 2001). Herr Dr. Kostic war im Malteser Flüchtlingsdorf in Köln Bocklemünd, das von 1993-1996 bosnische Kriegsflüchtlinge aufnahm, unermüdlich als Übersetzer tätig (Flur 6 am Ausgang des Friedhofs).