Hovenstraße, 51109 Köln

Bereits 1882 fand die Gründung des Ortsfriedhofes statt. Das Grundstück hierfür hatte der Brücker Gutsbesitzer Carl Theodor Hoven der Bürgermeisterei Merheim geschenkt. Der Friedhof öffnet sich von der Hovenstraße aus über den Hauptweg und führt auf das Hochkreuz aus der Zeit um 1900 zu (renoviert).

Am Hauptweg finden sich eine Reihe von alten Grabstelen, die aus der frühen Zeit des Friedhofs stammen. So stellt sich die Grabstätte Ingerfeld (Erstbestattung 1907) als Wandgrab aus belgischem Granit mit Kreuzstele dar. Ingerfelds gehören zu den alten Brücker Familien. Sie besaßen auf der Olpener Straße ein Spitzerei- und Kolonialwarengeschäft, in dem alles zu haben war.

Mit Efeu umrankt: Kreuzstele der Grabstätte Herkenrath

Die Grabstätte Herkenrath (um 1900) hat eine mit Efeu umrankte Kreuzstele. Die Grabstätte Herweg (1867-1904, Granitstele mit Kreuzaufsatz, Christustondo mit leidendem Christus) ist signiert mit Alphons Balette, Steinhauerei, Mülheim am Rhein. Die Kreuzstele der Grabstätte Anton Blum (Kreuzstele um 1900) erinnert an die Besitzer einer Gaststätte und Brennerei.

Auch die weit angelegte Grabstätte der Familie Bliersbach (Erstbestattung 1895) führt eine Kreuzstele. Hier neben liegt die Grabstätte des ehemaligen Bauern Joisten (Kreuzstele um 1900). Der berühmte "fuule Weet" Alfons Weiden (1890-1970) liegt gegenüber hiervon in der Grabstätte Wessel bestattet (Erstbestattung 1920).

Daneben kann an den Brücker Arzt Doktor Heinrich Odenthal (1893-1981) gedacht werden. Das Bronzerelief gibt einen Halbmond wieder, der den Schriftzug zeigt: "Der Weg". Christus weist diesen einer Familie.

Zwei Gräber weiter, die Landwirtsfamilie Wilhelm Odenthal (Erstbestattung 1889). Es wurde in den 1920er Jahren als Wandgrab aus Diabas angelegt. An die Stifterfamilie, die sich auf dem Friedhof diesen Platz in der Schenkungsurkunde sicherte, erinnert die weiträumige Grabstätte Hoven. Die Grabstätte baut sehr idyllisch auf, vorne links wie hinten rechts sind klassizistisch anmutend, stehende Grabsteine aufgestellt. Sie rahmen die durch Grabkreuze gestalteten neogotischen Erinnerungsmale.

Gegenüber hiervon wird der ehemaligen Geistlichen von Sankt Hubertus gedacht (circa 1930, Marmor). Christus wird als der gute Hirte wiedergegeben, der den Priestern Vorbild und Maßstab war. In der Grabstätte geborgen liegen unter anderem Pfarrer Reuter (verstorben 1937) und Pfarrer Bötzkes (verstorben 1970) zur ewigen Ruhe. Zuletzt begraben wurde der langjährige Subsidiar von Sankt Hubertus (tätig von 1980-1998) Heinrich Hawig.

Kreuzigungsgruppe der Grabstätte Barbian

Hinter dem Hochkreuz öffnen sich weitere Grabstätten, die bei einer ersten Friedhofserweiterung in der 1930er Jahren hinzu kamen (Flur 3 und 4). Von eigener Hand ist die Grabstätte des Bildhauers Barbian (circa 1939). Eine rechteckige Stele gibt eine Kreuzigungsgruppe wieder. Die Inschrift lautet: "Es ist bestimmt in Gottes Rat, das man vom liebsten, was man hat, muss scheiden" (Flur 4).

In Flur 4 wird mit einem gotisierenden Holzkreuz auf die Schreinerfamilie Weiden aufmerksam gemacht (Erstbestattung 1948). Genannt wird Anna Weiden (verstorben 1964), auf deren Gedenktafel sich eine stilisiert wiedergegebene Frau mit gefalteten Händen befindet. Die Tafel von Hubert Wilhelm Weiden (verstorben 1948) ist mit Winkeleisen und Schreinergerät geschmückt.

Bei der Grabstätte der Familie Leitner vereinigen sich drei ineinander greifende Kreuze zu einer Krone. Sie verdeutlichen den Sieg Jesu und bezeugen den Glauben an seine Ankunft als ewigen König (1976, Flur 9).

Auffällig ist auch die Grabstätte der Familie Rüdel. Auf einem findlingsähnlichen Stein ist ein Auferstehungsengel aufgebracht. In Flur 12 wird bei der Grabstätte Herff und Grigat (1930) Maria als die zum Himmel emporstrebende mit gekreuzigten Händen auf der Brust wiedergegeben. Hier neben ruht der Zahnarzt Dr. Heinrich Mohr (1974).

Zur Flur 11 öffnet sich die Grabstätte des Notars Doktor Wilhelm Gutermann (1922-1984). Vereint in Ewigkeit sind jetzt auch Maria (2002) und Hans (2003) Bebber. Beide waren "inbegrifflich" für die katholische Gemeinde in Köln Brück. Auf der neu angelegten Grabstätte für Wilfried Piper sind zwei Granitblöcke in gestufter Form gearbeitet. Es ruht der Auferstehungsengel auf, der den Lebendigen den Toten verkündet.

Der ehemalige Landtagsabgenordnete Dr. Otmar Pohl

Die Grabstätte Doktor Otmar Pohl erinnert an den ehemaligen Landtagsabgeordneten, der für den Brücker Wahlkreis zuständig war (1933-1991). Eine in Bronze gearbeitete Muttergottesfigur legt schützend ihren Mantel um seine Familie. Bei der Grabstätte Groß (Erstbestattung 1948) umfängt ein Granitrahmen ein Bildnis der stehenden Gottesmutter (Marmor).

Der Bildsprache der frühchristlichen Kunst ist die Grabstätte Käthe Heck nahe, wo aus einer Kreuzstele heraus ein Pelikan erwächst, der den Seinen Nahrung spendet – ein altes Christussymbol. Ein Begriff für Brück war Otto König. Ein Granitblock mit einem Kreuz aus Metall verdeutlicht sein Leben im Dienst des Kreuzes. Er besaß eine Drogerie "Lotto-Toto Otto König" (Flur 3).

Bei der Grabstätte Agnes tritt kreuzförmig eine Blume aus dem Stein hervor. Jüngst wurde auch seine Frau hier bestattet (verstorben 2003). Hinter der Priestergrabstätte erinnern Grauwackekreuze an im 2. Weltkrieg gefallene Brücker.