Am Eifelwall wurde unter Leitung der Gebäudewirtschaft der Stadt Köln Europas modernstes kommunales Archiv geplant und errichtet, in dem das Historische Archiv und das Rheinische Bildarchiv ihre neue Heimat gefunden haben. Gebaut wurde nach den Plänen des Architekturbüros Waechter + Waechter Architekten aus Darmstadt eine dreigeschossige Mantelbebauung. In deren Mitte erhebt sich das sogenannte Schatzhaus, in dessen  Magazinräumen die Archivalien und Fotografien bestens geschützt aufbewahrt werden. Nach etwas weniger als fünf Jahren Bauzeit war im April 2021 Übergabe des Objekts. Einen Monat später erfolgte eine symbolische Schlüsselübergabe, bevor die Einzüge begannen. Die feierliche Eröffnung fand im September 2021 statt. 

Einblicke in das Gebäude und die Arbeit der beiden Nutzerdienststellen

Mehr als 50 Regalkilometer für das Archivgut

Von den insgesamt 14.492 Quadratmetern Nutzfläche stehen allein 8.800 Quadratmeter für den Magazinbaukörper mit mehr als 50 Regalkilometern und 460 Planschränken für das Archivgut zur Verfügung. Das Rheinische Bildarchiv bekommt weitere 2,2 Regalkilometer Lagerfläche. Zudem bietet der Neubau rund 150 Mitarbeitenden hochfunktionale Arbeitsplätze. Im Lesesaal stehen 45 Plätze für die Arbeit mit Archivgut der beiden Nutzerarchive zur Verfügung. Die Gesamtkosten für den Neubau Historisches Archiv und Rheinisches Bildarchiv betragen vorbehaltlich der noch ausstehenden Schlussrechnungen für die abschließenden Kostenfeststellung rund 90 Millionen Euro. 

Aktuelle Entwicklung

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Neubau Historisches Archiv - Lesesaal © Martina Goyert
Raumbuchabnahme mit den künftigen Nutzerinnen und Nutzern

12 Jahre nach dem Einsturz des Historischen Archivs in der Kölner Südstadt ist die neue Heimat für die Archive der Stadt Köln fertiggestellt. Zur Vorbereitung der Umzugsplanungen sowie Möbelbestellungen hatte bereits kurz vor Weihnachten 2020 mit den künftigen Nutzenden die Begehung zur sogenannten "Raumbuchabnahme" stattgefunden. Das Raumbuch beinhaltet die Beschreibung aller notwendigen Räume, Flächen, und technischen Sonderanforderungen, die ein so spezielles Gebäude erfüllen muss. Die Gebäudetechnik wurde so einreguliert, dass die Nutzung im Herbst 2021 beginnen konnte. 

Bei dem Neubau für das Historische Archiv und Rheinische Bildarchiv handelt sich um ein technisch äußerst anspruchsvolles Gebäude mit sehr hohen Anforderungen an die Klimastabilität, die die empfindlichen Archivalien benötigen. Das Gebäude verfügt mit einem Eisspeicher, einer Hüllflächentemperierung für den Magazinbaukörper, sowie Geothermie und Photovoltaik, über ein komplexes Energiekonzept, dass von der Fachwelt interessiert verfolgt wird. Der Rohbau war 2019 abgenommen und die Fassade der Mantelbebauung fertiggestellt worden. Anschließend erfolgten der Aufbau der Rollregalanlagen im Gebäude, die Fertigstellung der Fassade des sogenannten "Schatzhaus" inmitten der Mantelbebauung, welches das Magazin beherbergen wird, der Innenausbau und die Gestaltung der Außenanlagen.  

Schlüsselübergabe Neubau Historisches Archiv © Rheinisches Bildarchiv Köln/Marc Weber
Schlüsselübergabe für den Neubau des Historischen Archivs und des Rheinischen Bildarchivs

Schlüsselübergabe für den Neubau des Historischen Archivs und des Rheinischen Bildarchivs

Der Neubau war bereits im Dezember 2020 weitestgehend fertiggestellt. Im März 2021 wurde die vorläufige Genehmigung zur Nutzung durch die Bauaufsicht erteilt, womit die offizielle Übergabe an die Nutzenden im engsten Verwaltungskreis stattfinden konnte. Am 26. Mai 2021 übergab Baudezernent Markus Greitemann symbolisch den Schlüssel für den Neubau des Historischen Archivs und Rheinischen Bildarchivs an seine Amtskollegin, die damalige Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach. 

Vom 14. bis 16. Juni 2021 zog das Historische Archiv mit der Verwaltung aus dem Zwischenstandort an der Brabanter Straße in den Neubau. Im Juli folgten dann die Werkstätten und Labore aus dem Restaurierung- und Digitalisierungszentrum Porz-Lind. Das Rheinische Bildarchiv zog mit der Bildarchivverwaltung und den Bildbearbeitungsplätzen vom 21. bis 25. Juni vom Kattenbug an den Eifelwall.

Im Herbst 2021 folgten dann auch die Bestände der Archive aus den Standorten in Porz, Düsseldorf und der Innenstadt sowie abschließend die Bestände des Rheinischen Bildarchivs. Zuvor gab es einen Test-Umzug, um Klimaschwankungen zu vermeiden. Beobachtet wurde auch dieser Prozess durch Fachleute des Fraunhofer Institutes für Bauphysik. Sie überwachen auch weiterhin die Stabilität des Klimas in den Magazinräumen. Die offizielle Eröffnung fand am 03. September 2021 unter Beteiligung von Ministerin Ursula Heinen-Esser und Oberbürgermeisterin Henriette Reker statt.

Beim Einsturz des Historischen Archivs am 3. März 2009 befanden sich im Archiv circa

  • 27 laufende Kilometer Akten,
  • 62.000 Urkunden,
  • 329.000 Karten, Pläne und Plakate,
  • 500.000 Fotos,
  • 2.500 Tonträger und Videos.

In diesem Video können Sie sich einen ersten Eindruck verschaffen:

Was bisher geschah

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Spezielle Gebäudetechnik für neun Klimazonen

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Planungsphase

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Die Leitidee des Neubaus

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Kölner Architekturpreis 2024

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