Historische Entwicklung

Nach der Auswertung historischer Unterlagen ist das Gebiet des Kalkberges und Umgebung seit Ende des 19. Jahrhunderts durch industrielle Nutzungen geprägt. Unter Anderem sind Hinweise auf die "Kalker Maschinenfabrik AG", Schlinggruben, eine Kläranlage, einen Schlachthof, ein Steinsalzlager und eine Panzerreparaturwerkstatt zu finden.
Im Höhenplan von 1925 bis 1930 (Abbildung rechts) sind im Bereich des heutigen Kalkberges Senken oder Becken zu erkennen, die noch vor der Errichtung des Kalkberges verfüllt wurden.
Der Kalkberg selber diente anschließend der Chemischen Fabrik Kalk (CFK) bis in den Zweiten Weltkrieg als Absetzbecken für Produktionsabwässer (Kalkmilch) - auf dem Luftbild (Abbildung rechts unten) zu erkennen - und bis Anfang der 1970er Jahre als Werksdeponie zur Ablagerung von Produktionsrückständen und Bauschutt aus Abrissmaßnahmen auf dem Werksgelände.
In den Jahren 1999 bis 2004 erfolgten Maßnahmen zur Herstellung der Standsicherheit der Südflanke des Kalkberges und zur Herstellung einer Oberflächenabdeckung zur Reduzierung von Schadstoffausträgen aus dem Kalkberg in das Grundwasser.

Bei der Abflachung der Südböschung anfallendes Material wurde vor der Oberflächenabdeckung zur Profilierung des Kalkbergplateaus aufgebracht. In diesem Zusammenhang sind Aufschüttungen in einer Mächtigkeit von bis etwa 9 Meter auf dem Kalkberg erfolgt.
Die Maßnahmen wurden 1999 in einem Sicherungs- und Sanierungskonzept beschrieben und in einem Sanierungsvertrag zwischen dem Eigentümer GSE und unserer Unteren Bodenschutzbehörde vereinbart.
Nachdem beim Bau einer Rettungshubschrauberstation Setzungen am Gebäude festgestellt wurden, wurde Anfang 2016 als Sofortmaßnahme das aufgeschüttete Bodenmaterial für einen Aussichtspunkt wieder abgetragen. Von 2016 bis 2021 wurden die Haldenböschungen stabilisiert und größtenteils gegen das Eindringen von Niederschlagswasser abgedichtet.