"Gesundheit inklusive! Kölner Wege zur medizinischen Versorgung ohne Barrieren"

Zum Kölner Tag der Menschen mit Behinderung 2022 fand am 12. September 2022 im Kulturhof des Bürgerhauses Kalk eine Fachveranstaltung mit dem Titel "Gesundheit inklusive! Kölner Wege zur medizinischen Versorgung ohne Barrieren" statt.

Auf Initiative der Oberbürgermeisterin Henriette Reker und den Mitgliedern der Stadtarbeitsgemeinschaft (Stadt AG) Behindertenpolitik wurde dieses wichtige Thema gesetzt, um für die Barrieren für Menschen mit Behinderungen im Gesundheitssystem zu sensibilisieren und konkrete Lösungsideen für Köln zu diskutieren.

Ein Anliegen der Mitglieder der Stadt AG Behindertenpolitik ist es, konkrete Möglichkeiten für Köln zu diskutieren und weitere Maßnahmen zu vereinbaren. Hierzu wurden im Vorfeld Forderungen formuliert, die mit den Anwesenden diskutiert wurden:

  • Fortbildung und Sensibilisierung zur Barrierefreiheit: Medizinisches Personal soll im Umgang mit Menschen mit Behinderung, zu Bedarfen und Möglichkeiten sensibilisiert und ausgebildet beziehungsweise geschult werden.
  • Barrierefreie Kommunikation: Terminvereinbarungen und Beratungsgespräche sollen den Bedarfen der Zielgruppen angepasst werden.
  • Barrierefreie Information: Menschen sollen sich vorab informieren können, welche Maßnahmen der Barrierefreiheit in den Praxen / Kliniken zur Verfügung stehen.
  • Barrierefreie Erreichbarkeit und Nutzbarkeit: Arztpraxen und Krankenhäuser sollen gut erreichbar sein (z.B. Haltestellen, Aufzüge). Die Ausstattung (Toiletten, Türen, Untersuchungsmöbel) soll barrierefrei nutzbar sein.

In Diskussionsrunden tauschten sich Expert*innen und Betroffene lebhaft zu den Themen "Was sind Barrieren im Gesundheitswesen?" und "Was können wir in Köln tun, um diese Barrieren abzubauen?" aus. Zur Einstimmung gingen den Diskussionsrunden jeweils entsprechend thematische Impulsvorträge voraus. Besonders in den Diskussionsrunden wurde deutlich, dass nicht nur bauliche Barrieren, wie ein Aufzug oder eine barrierefreie Toilette gemeint sind. Barrieren sind vielschichtig: die Terminvereinbarung, die Orientierung innerhalb der Praxis, die Kommunikation während der Behandlung oder die Höhe der Untersuchungsliege können für Menschen mit Behinderung bedeuten, dass sie das medizinische Angebot nicht nutzen können. Um medizinische Angebote in Köln sukzessive zugänglicher zu gestalten, wurden verschiedene Ideen diskutiert.

Um die Informationslage zur Zugänglichkeit zu verbessern, sollen Wege geprüft werden, bestehende Datenbanken und Angebote anzupassen oder zu erweitern. Des Weiteren sollten Ressourcen geschaffen werden, medizinisches Fachpersonal zu schulen. Ein weiterer Schritt ist, den Kreis zu erweitern und das Thema in weitere Gremien wie die kommunale Gesundheitskonferenz Köln zu tragen, um konkrete Maßnahmen zu erwirken und Akteur*innen aus dem Gesundheitswesen zu sensibilisieren sowie in die Diskussion einzubeziehen. Alle Anwesenden waren sich einig, dass der Fachtag nur ein erster Schritt war, um zu sensibilisieren und einen Prozess anzustoßen.

Die komplette Fachtagung online

Kölner Wege zur medizinischen Versorgung ohne Barrieren Kompetenzzentrum Barrierefreiheit: Hören - Inklusive Gesundheit Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit