Umfangreiche Arbeiten zur fahrradfreundlichen Umgestaltung vollständig beendet

Riehler Straße © Pascal Nordmann
Radspur Riehler Straße

Die Stadt Köln hat in den vergangenen Tagen die letzten Arbeiten zur Einrichtung des Radfahrstreifens auf der Riehler Straße in Köln-Innenstadt/Agnesviertel beendet. Bereits zwischen September und November 2021 wurden im Abschnitt zwischen dem Ebertplatz und der Amsterdamer Straße auf jeweils einem Kilometer Länge in beiden Fahrtrichtungen 2,50 Meter breite Radfahrstreifen eingerichtet. Die Zahl der durchgehenden Kfz-Fahrspuren auf der Riehler Straße reduzierte sich hierdurch von sechs auf vier Fahrspuren.

Im Zusammenhang mit der Einrichtung des Radfahrstreifens wurden im Streckenverlauf fünf Ampelanlagen geändert beziehungsweise erweitert. In den vergangenen Wochen wurden die letzten Arbeiten im Kreuzungsbereich Riehler Straße/Riehler Platz abgeschlossen. Hierbei wurden dort taktile Leitelemente für sehbehinderte Menschen eingebaut.

Sichtzeichen zum Schutz der Radfahrenden

Nachdem sie in 2021 erstmalig auf der Aachener Straße zum Einsatz kamen, wurden auch auf der Riehler Straße abschnittsweise zum Schutz der Radfahrenden sogenannte "Sichtzeichen" auf der Markierung zwischen Radspur und Kfz-Fahrstreifen ergänzt. Damit wird der Radfahrstreifen deutlicher von der Kfz-Spur getrennt.

Bei der gewählten Trenneinrichtung handelt es sich um 30 Zentimeter hohe Kunststoffelemente mit einer guten Tagessichtbarkeit und Nachtsichtbarkeit, Hochreflexfolie im Sichtzeichen und Reflektoren in der Fußplatte. Die widerstandsfähigen Sichtzeichen verbessern die Erkennbarkeit der Radverkehrsanlagen und tragen somit zur Erhöhung der Verkehrssicherheit von Radfahrenden bei. Ein Überfahren der Markierung und damit Befahren des Radfahrstreifens mit Kfz soll damit verhindert werden.

Um eine Verwechslung mit Baustellenmarkierung oder Baustelleneinrichtungen zu vermeiden, werden diese in weißer Farbe verbaut.

Vielfältige Verbesserungen für den Radverkehr

Neben der Einrichtung des geschützten Radfahrstreifens wurden viele weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Situation der Radfahrenden im Bereich der Riehler Straße umgesetzt. Beispielsweise wurden für den Radverkehr Aufstellflächen in den Nebenrichtungen sowie vorgezogene Haltelinien auf der Hauptrichtung eingerichtet, wodurch nunmehr das direkte und indirekte Linksabbiegen für den Radverkehr auf der Hauptrichtung möglich ist. Weiterhin wurden die Einbahnstraßen Am Zuckerberg, Riehler Platz und Blumenthalstraße für den gegenläufigen Radverkehr geöffnet und das Angebot an Fahrradstellplätzen am Riehler Platz und am Reichensperger Platz bedarfsgerecht ausgeweitet. Der freilaufende Rechtsabbieger Clever Straße/Riehler Straße wurde mittels Abpollern aus dem Betrieb genommen.

Der Radfahrstreifen endet aktuell am Knotenpunkt Amsterdamer Straße/Elsa-Brandström-Straße. Der Knotenpunkt wird über das Programm zum Abbau freilaufender Rechtsabbieger als einer der fünf Knotenpunkte der Priorität 1 neu geplant.

Maßnahme aus dem Radverkehrskonzept Innenstadt

Die Verwaltung hat damit eine wichtige Maßnahme aus dem Radverkehrskonzept Innenstadt umgesetzt und die Strategie einer fahrradfreundlichen Umgestaltung der Kölner Innenstadt fortgeführt. Radfahrer*innen aus dem Kölner Norden bietet der neue Radfahrstreifen eine komfortable Anbindung an das Stadtviertel Altstadt-Nord. In einer weiteren Umsetzungsstufe ist die Fortführung des Radfahrstreifens über die Turiner Straße mit Anschluss an den Kölner Hauptbahnhof vorgesehen.

Mittelfristige Planungen auf der Nord-Süd-Fahrt

Mittelfristiges Ziel ist die Herstellung einer durchgehenden Radverkehrsverbindung auf der Nord-Süd-Fahrt von der Riehler Straße im Norden bis zur Vorgebirgstraße im Süden. Hierfür wurden in den vergangenen drei Jahren bereits Maßnahmen auf der Vorgebirgsstraße, der Ulrichgasse, der Tel-Aviv-Straße und der Neuköllner Straße umgesetzt. Derzeit wird u.a. die Fortsetzung der radverkehrsfreundlichen Umgestaltung auf der Tel-Aviv-Straße in südlicher Fahrtrichtung geplant.

Erneuerung und Erweiterung von Ampelanlagen im Streckenzug

Mit der fahrradfreundlichen Umgestaltung einher ging eine notwendige Erneuerung und Erweiterung mehrerer Ampelanlagen auf der Riehler Straße. Im Zuge der Einrichtung der Radfahrstreifen wurden folgende Ampelanlagen geändert beziehungsweise erweitert:

  • Ebertplatz Süd
  • Ebertplatz Nord
  • Querung Sedanstraße/Schillingstraße
  • Riehler Platz
  • Amsterdamer Straße/Elsa-Brandström-Straße

Besonders umfangreich gestalteten sich die Arbeiten an einem weiteren Knotenpunkt: Auf der Kreuzung Riehler Straße/Reichenspergerplatz musste die Ampelanlage aufgrund ihres Alters komplett erneuert werden. Die erneuerte Ampelanlage wurde Ende November in Betrieb genommen.

Im Rahmen der Anlagenmodernisierung wurde unter anderem ein neues stromsparendes Steuergerät eingebaut und mit neuester Technik an den Verkehrsrechner der Stadt Köln angeschlossen. Zudem wurde die gesamte Außenanlage inklusive aller Signalmasten erneuert und alle Signale auf effiziente Signalgeber in LED-Technik umgerüstet. Außerdem wurde die Kreuzung im Zuge des Umbaus durch den Einsatz von taktilen Bodenleitelementen und taktilen sowie akustischen Signalgebern blindengerecht und sehbehindertengerecht ausgestattet.

Die im Zuge der Erneuerung implementierten baulichen und programmtechnischen Optimierungen sollen die Verkehrsabwicklung an der Kreuzung verbessern und mögliche Unfallrisiken minimieren. Durch den Einsatz modernster Technik wird damit auch auf die wachsenden Anforderungen des individuellen Straßenverkehrs reagiert und bereits heute der Grundstein für die zunehmende Nachfrage digitalisierter Anwendungen aus der Verkehrspolitik gelegt.

Ausbesserung der Fahrbahndecke

Schadhafte Teilabschnitte der Fahrbahndecke im Bereich des Radfahrstreifens wurden im Rahmen von vorgezogenen Maßnahmen ausgebessert. Eine vollständige Sanierung der Fahrbahndecke war aufgrund der vorhandenen Wurzelschäden im Bereich des fahrbahnbegleitenden Baumbestandes nicht möglich. Hierfür wäre eine aufwendige und teure Generalsanierung einschließlich umfangreicher Neuplanung zur Anpassung an die aktuellen Mobilitätsbedürfnisse erforderlich.

Bauablauf und Kosten

Für die Einrichtung des Radfahrstreifens wurde zunächst wie beschrieben in Teilabschnitten die Fahrbahndecke saniert, anschließend folgten umfangreiche Markierungsmaßnahmen und Beschilderungsmaßnahmen. Die Markierungsarbeiten wurden bereits im November 2021 beendet. Es folgten kleinere Arbeiten auf den Nebenanlagen sowie Restarbeiten an den Ampelanlagen.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 340.000 Euro für Straßenbau, Markierung und Beschilderung sowie rund 230.000 Euro für die Erneuerung und Erweiterung der Ampelanlagen.

Radfahrstreifen auf der Riehler Straße

Radspur Riehler Straße Ebertplatz © Stadt Köln
Radspur Riehler Straße Ebertplatz
Riehler Straße Kreuzung © Stadt Köln
Riehler Straße Kreuzung
Riehler Straße Ebertplatz © Stadt Köln
Radspurt Riehler Straße Ebertplatz
Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit