Stadt Köln zieht Bilanz

Am 27. Januar 2020 bestätigte Bayern den ersten Corona-Fall in Deutschland, am 28. Februar 2020 wurde in Köln der erste positive Corona-Test registriert. Nicht einmal zwei Monate später, am 22. März 2020, gab es den ersten (weltweiten) Lockdown. Nach der Öffnung im Mai 2020 kam schon im Herbst der nächste Lockdown. Schon seit drei Jahren begleitet das Corona-Virus die Menschen, auch in Köln. Die Corona-Schutzverordnung für NRW läuft am 1. März aus. Dies nimmt die Stadt Köln zum Anlass für eine Corona-Bilanz.  

Oberbürgermeisterin Henriette Reker:

Das Virus hat uns allen viel abverlangt. Ich danke allen Kölnerinnen und Kölnern, den Mitarbeitenden und Einsatzkräften, dass sie die wechselnden Verordnungen in den vergangenen drei Jahren umgesetzt und in ihrem Alltag verantwortungsvoll beachtet haben und wir gemeinsam gut durch diese schwere Zeit gekommen sind. Ich bitte alle Kölnerinnen und Kölner, auch weiterhin verantwortungsvoll mit dem Virus umzugehen und auf Ihre Mitmenschen zu achten.   

Die Oberbürgermeisterin berief am 4. März 2020 um 8.03 Uhr unter der Leitung des damaligen Stadtdirektors Dr. Stephan Keller die erste Krisenstabssitzung zur Corona-Lage ein. In diesem Gremium wurde am 20. März entschieden, dass die Feuerwehr gemeinsam mit dem Gesundheitsamt die operative, stadtweite Lage zur Bewältigung der Corona-Pandemie übernehmen soll.

Dabei wurden mehrere Aufgabenschwerpunkte gesetzt. Zur Beratung und medizinischen Versorgung wurden Mobile Emergency Teams (MET) und eine Task Force "Prävention" eingesetzt. Das MET versorgte betroffene Patient*innen im häuslichen Bereich und die Task Force beriet betroffene Patient*innen oder Einrichtungen mit vulnerablen Gruppen vor Ort. Alleine das MET registrierte bis Juni 2021 854 Alarmierungen.  

Gleichzeitig wurde zur Erhöhung der Behandlungskapazitäten ein Behandlungszentrum für 500 betroffene Patient*innen geplant. Eine praktische Umsetzung dieser Maßnahme war nicht notwendig.

Die Beschaffung von Schutz- und Desinfektionsmaterialien war gerade in der ersten Welle eine Aufgabenstellung, in der die Feuerwehr Köln Beschaffungen und Transportwege organisierte. Sachspenden aus der Vereinswelt oder Industrie mussten auf ihre Einsatztauglichkeit überprüft und der Einsatzverwendung zugeführt werden.  

Erst im Rautenstrauch-Joest Museum untergebracht, betrieben beide beteiligten Ämter anschließend ab Mai 2020 im Gesundheitsamt am Neumarkt ein Infektionsschutzzentrum, weitere gab es an der Uni Köln und am Kölner Hauptbahnhof.

Am 27.Dezember 2020 wurde im Impfzentrum der KölnMesse die erste Person geimpft. Hierbei waren, neben der Feuerwehr Köln und dem Gesundheitsamt, die KölnMesse und Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein kooperativ für die Umsetzung verantwortlich. Weitere stationäre und mobile Impfstationen folgten.

Der Kölner Corona-Krisenstab tagte bis Ende Januar 2023 insgesamt 203 Mal. Die Einsatzleitung der Feuerwehr Köln ist weiterhin aktiv und wertet das eigene und stadtweite Infektionsgeschehen aus.  

Zahlen, Daten und Fakten

Offiziell gab es in Köln bislang 510.526 Covid-Fälle, die Dunkelziffer könnte deutlich höher liegen, bislang starben 1216 Kölner*innen an oder mit Corona. Die Fallsterblichkeit in Köln lag somit gemittelt bei 0,24 Prozent (NRW: 0,36 Prozent, Bund: 0,44 Prozent).

Die höchste Inzidenz in Köln wurde am 9. März 2022 gemessen, an dem Tag lag sie stadtweit bei 3007,6. Die höchste Veedels-Inzidenz lag am selben Tag in der Neustadt-Süd bei 4976,4. Von den großen Kölner Laboren wurden seit Beginn der Testungen insgesamt  2.300.492 PCR-Testungen durchgeführt, davon waren 15,5 Prozent positiv. Vor der Pandemie zählte das Kölner Gesundheitsamt 325 Mitarbeiter*innen, in Spitzenzeiten wurden bis zu 60 neue Kolleg*innen pro Woche eingearbeitet – überwiegend für die Kontaktverfolgung. Der Höchststand lag im Juni 2021 bei 1583 Mitarbeiter*innen.  

Unterstützung gab es zeitweise von 54 Bundeswehr-Soldat*innen. Während der gesamten Corona-Krise verschickte das Gesundheitsamt rund 345.000 Verfügungen mit einer Quarantäneanordnung.

Mit den kostenlosen Bürgertests breiteten sich im März 2021 die privaten Testzentren aus, binnen zwölf Wochen wurden im Kölner Stadtgebiet 345 private Testzentren angemeldet, der Höhepunkt war am 5. April 2022 erreicht, als es stadtweit 872 Teststellen (Apotheken und Arztpraxen mitgerechnet) gab. Die Kapazität lag damit bei 169.000 täglichen Corona-Tests.

Das Bio-Monitoring, ein mobiles Abstrich-Team von Feuerwehr und Gesundheitsamt, führte in der Pandemie insgesamt 293.000 PCR-Tests in Heimen, privaten Haushalten, Geflüchteten-Unterkünften, Kitas und Schulen und insgesamt 5025 Antigenschelltests durch, außerdem 32.436 medizinische Screenings (darunter auch zu Affenpocken, Tuberkulose etc.)   

Corona-Teststelle im Gesundheitsamt schließt

Nach knapp drei Jahren wurde die Teststelle des Kölner Gesundheitsamtes (ISZ3) am Neumarkt am Dienstag, 28. Februar 2023, geschlossen. In dieser Zeit haben sich Zehntausende Kölner*innen dort auf Corona testen lassen.

Zu Spitzenzeiten der Pandemie, etwa im Januar 2022, waren es bis zu 460 Abstriche (PCR- und Schnelltests), die dort täglich gemacht wurden. In den letzten Wochen lag der Schnitt nur noch bei 40 bis 50 Tests pro Tag.  

Corona-Impfungen

Insgesamt wurden knapp 2,7 Millionen Corona-Impfungen in Köln verabreicht, darunter 1,74 Millionen Grundimmunisierungen (Erst- und Zweit-Impfungen zusammengezählt), 772.000 erste Auffrischungen und 184.000 zweite Auffrischungen. Mobile Teams haben in Veedeln, Einrichtungen und Unterkünften vor Ort insgesamt 155.106 Mal geimpft.  

Versorgung von Wohnungslosen und Geflüchteten

Während der Pandemie hat die Stadt die Versorgung bestimmter Personengruppen unter Infektionsschutzauflagen aufrechterhalten. So hat die Stadt zu Beginn der Pandemie gemeinsam mit Trägern der Wohnungslosenhilfe obdachlose Menschen an mehreren Stadtorten im Stadtgebiet mit Lebensmittelpaketen versorgt.

Um das Personenaufkommen in den Kontakt- und Beratungsstellen zu entzerren, gab es mobile Sanitärstationen, sowohl links- als auch rechtsrheinisch. Die Schlafplätze der Winterhilfe wurden ausgeweitet.  

Für geflüchtete Menschen hat das Amt für Wohnungswesen mehrere Wohnungen zur Verfügung gestellt, die eine Schutzisolation ermöglicht haben und Unterkünfte mit Gemeinschaftsräumen mit Infektionsschutzmaßnahmen versehen.  

Dank des Förderprogramms "Im Veedel gegen Corona" haben unter anderem Träger und Vereine ihre Aufklärungsarbeit über das Virus sowie über Impf- und Testmöglichkeiten verstärkt.  

Forschungsprojekte

Das Kölner Gesundheitsamt hat zur Corona-Pandemie 26 Forschungsprojekte unter anderem mit der Uniklinik Köln realisiert. Sie fanden international Beachtung. Dazu gehören zum Beispiel die "Cocos"-Studie, "Beyond Covid" oder die "Antikörper-Studie".  

Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung

Am 23. März 2020 trat die erste „Verordnung zum Schutz vor Neuinfizierungen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 (CoronaSchVO)“ des Landes NRW in Kraft. Bis zum heutigen Tag stieg die Anzahl auf 111 ergänzende sowie variierende Corona-Schutzverordnungen an. Darüber hinaus kamen noch weitere Rechtsvorschriften, wie beispielsweise die städtischen Allgemeinverfügungen oder die Coronavirus-Einreiseverordnung hinzu.  

Während der Ordnungsdienst nach 31.585 festgestellten Verstößen (hinzu kommen Feststellungen durch Polizei und Fremdanzeigen) gegen die verschiedenen Corona-Schutzverordnungen mit der Lockerung der Maßnahmen im vergangenen Jahr allmählich zu seinen originären Aufgaben zurückkehren konnte, herrscht in der Bußgeldstelle des Ordnungsamtes nach wie vor ein hohes Arbeitsaufkommen.

Auch wenn mittlerweile Bescheide mit Geldbußen in Höhe von insgesamt mehr als 3,3 Millionen Euro versandt wurden, ist das Thema "Corona" bei der Bußgeldstelle noch lange nicht abgeschlossen.

Denn nicht nur die Ahndung der tatsächlich festgestellten und ahndungswürdigen Verstöße bindet personelle Ressourcen, sondern ebenso die "Nachbearbeitung" von Verfahren, beispielsweise das Bearbeiten und Beantworten von (anwaltlichen) Einlassungen, das Gewähren von Zahlungserleichterungen und/oder das Einleiten von Einspruchsverfahren über die Staatsanwaltschaft Köln.  

Zum Stichtag 31. Januar 2023 wurden 34.161 Fälle (inklusive Feststellungen der Polizei und Fremdanzeigen) im Zusammenhang mit Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung erfasst. In 12.078 Fällen wurden bisher Bußgeldbescheide erlassen. 9.330 Fälle konnten abgeschlossen werden. In 2.573 Fällen legten Bürger*innen Einspruch ein.  

Allein 17.242 Verstöße registrierte der Ordnungsdienst gegen die Pflicht, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. In 7.610 Fällen wurden Verstöße gegen das Versammlungsverbot festgestellt. In 2.372 Fällen verstießen Gastronomen gegen Auflagen im Rahmen der Corona-Schutz-Verordnungen, in 435 Fällen wurden Verstöße im Bereich der Prostitution festgestellt.  

Digitale Kontaktnachverfolgung

Im Rahmen des Modellprojekts "Ende-zu-Ende-Kontaktmanagement" hat die Stadt Köln gemeinsam mit der KölnBusiness Wirtschaftsförderung im Mai 2021 den wegen Lockdown und Schließung besonders von der Pandemie Betroffenen der Stadtgesellschaft und des Einzelhandels (Gastronomie, Hotellerie, Dienstleistungen, Veranstaltungen), die bis dato noch keine digitale Kontaktnachverfolgungs-Lösung im Einsatz hatten, für eine Übergangsphase von sechs Monaten die App "recover" des Kölner Startups "Railslove" kostenfrei zur Verfügung gestellt. Hierbei stand die Unterstützung zur Wiedereröffnung und zur digitalen Vernetzung mit dem Gesundheitsamt im Vordergrund.

Die Stadt Köln hatte hierzu zunächst 4.000 Lizenzen bei Railslove erworben, die von der KölnBusiness finanziert wurden. Dennoch war die Stadt Köln nicht ausschließlich auf "recover" festgelegt.      

Mobiles Arbeiten für städtische Bedienstete

Bereits vor Beginn der Pandemie war das mobile Arbeiten bei der Stadt Köln mit unterschiedlichen IT-Arbeitsplatzmodellen möglich. Die Zahl der Mitarbeiter*innen im Home Office stieg von April 2020 bis Dezember 2022 von 6.800 auf 18.200. Bis heute können bereits 9.000 Teilnehmer*innen den sogenannten "One Number"-Telefonservice nutzen.

Durch diesen Service ist sichergestellt, dass die städtische Rufnummer eines Mitarbeitenden standortunabhängig an jeden beliebigen Ort und auf jedes beliebige Endgerät (Smartphone, häusliches Endgerät) mitgenommen wird.

In der Außenkommunikation ist standortunabhängig immer nur die dienstliche Rufnummer des Mitarbeitenden sichtbar. Die Umstellung der restlichen Anschlüsse erfolgt sukzessive. Seit Beginn der Pandemie kommt weiter der flächendeckende und dauerhafte Zugang aller Arbeitsplätze zu Videokonferenzsystemen und Telefonkonferenzräumen hinzu.

Auf das Videokonferenzsystem (BigBlueButton) finden auch heute noch zu Spitzenzeiten bis zu 5.000 parallele Zugriffe statt.  

Für das städtische Gesundheitsamt wurde auf dem Höhepunkt der Pandemie die Anzahl der IT-Arbeitsplätze von 330 nahezu verdoppelt. Durch zahlreiche temporäre Arbeitskräfte war ein ständiges "Usermanagement" erforderlich – zeitweise waren bis zu 3.300 aktive Nutzer*innen für das Gesundheitsamt parallel aktiv.  

Schnelltests/Zertifikatserstellungssoftware

Im August 2021 wurde in den drei städtischen Corona-Testzentren (Infektionsschutzzentrum am Neumarkt, Kölner Hauptbahnhof, Meschenich) die Zertifikatserstellungs-Software "QuickTest" der Firma "BS Software Development" eingeführt, um den Bürger*innen digitale und Corona-Warn-App-konforme Testzertifikate ausstellen zu können. Bis heute wurden mehr als 36.800 digitale Zertifikate ausgehändigt.  

Umfrage zu Auswirkungen der Corona-Krise

Im Rahmen der Bevölkerungsumfrage zur Corona-Krise in Köln 2021 hat das Amt für Stadtentwicklung und Statistik knapp 8.300 Kölner*innen zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf das Leben, die Einstellungen und Verhaltensweisen der Kölner Bevölkerung befragt. Die wesentlichen Ergebnisse der Befragung wurden in drei Kurzberichten zu den Themen Einkommensverluste, Belastungen und Home-Office-Erfahrungen veröffentlicht.  

Zentrenbudget – Erhöhung des Budgetrahmens im Jahr 2021

Die Stadt Köln bietet den lokalen Akteuren (Interessen-, Werbe- und Eigentümergemeinschaften, Bürgervereine, Aktionsgemeinschaften, Interessenvertretungen) mit dem Fördertopf "Zentrenbudget" einen Anreiz und eine Co-Finanzierung zur Umsetzung von Maßnahmen in den Kölner Geschäftszentren.

Das Zentrenbudget hat sich seit seiner Einrichtung als wirksames Instrument erwiesen, um den lokalen Einzelhandel in den Kölner Geschäftszentren zu unterstützen. Als Beitrag zur Bewältigung der Folgen der Coronakrise hat der Stadtrat die Anhebung des maximalen Förderbetrags von bisher 2.974 auf 5.949 Euro sowie eine Absenkung des Eigenanteils der Antragsteller von bisher 50 auf 20 Prozent bis Ende 2021 beschlossen. Zudem wurde im Rahmen des Beschlusses die Erhöhung des in 2021 veranschlagten Zuschusses für Zentrenentwicklung/Einzelhandel von rund 26.500 Euro auf 100.000 Euro beschlossen.  

Wirtschaftsförderung

Als zentrale Anlaufstelle der Kommune für Unternehmen, Selbstständige sowie Gründer*innen baute KölnBusiness ab März 2020 umfangreiche, crossmediale Services auf, um die Auswirkungen der Pandemie bestmöglich für die Kölner Wirtschaft abzufedern. Die Wirtschaftsförderung beantwortete allein während des ersten Lockdowns mehr als 10.000 Anfragen; auf die tagesaktuelle Serviceseite mit Maßnahmen und Angeboten von Bund, Land und Kommune griffen in dieser Zeit mehr als 40.000 Menschen zu. KölnBusiness baute zudem das gemeinnützige Gutscheinportal "Veedelsretter" mit auf, das mehr als 650.000 Euro für Unternehmen und Selbstständige erlöste.  

Um Einzelhandel und Gastronomie in der Weihnachts- und Winterzeit zu unterstützen, setzten die Stadt Köln und die KölnBusiness Wirtschaftsförderung auf Initiative des Wirtschaftsausschusses ein Förderprogramm über 500.000 Euro auf. Die Fördermittel wurden komplett abgerufen. Zusätzlich schaffen ein von KölnBusiness initiierter Schaufensterwettbewerb in der Adventszeit sowie strategische Projekte weitere Anreize für Innenstadt und Veedel.   

Die KölnBusiness Wirtschaftsförderung hat ein Stabilisierungs- und Entwicklungsprogramm für das Startup-Ökosystem in Höhe von 100.000 Euro initiiert. Mit dem Programm werden Coworking-Spaces und Veranstalter von Startup-relevanten Events als strukturelle Akteure gestärkt, um den Wirtschaftsstandort Köln über die Corona-Krise hinweg nachhaltig zu stärken. Gemeinsam mit dem Kulturamt der Stadt Köln wurden zwei Nothilfefonds in Höhe von 1,1 Millionen Euro für Livemusikspielstätten realisiert.  

Umfangreiche Förder- und Beratungsangebote für Kölner Kulturszene

Das Kulturamt der Stadt Köln reagierte unmittelbar im März 2020 nach dem ersten Lockdown. Förderungen an freie Kulturakteure und -häuser wurden trotz des Wegfalls von Publikumsveranstaltungen weiter ausgezahlt, die Auflagen für Förderungen stark reduziert und im April direkt ein erster Notfallfonds ausgeschrieben. Damit initiierte das Kulturamt den ersten Kultur-Rettungsschirm in NRW und setzte 2020 und 2021 weitere umfangreiche Corona-Sondermaßnahmen um. In den Jahren 2020 und 2021 wurden durch zwei Notfallfonds im Umfang von insgesamt rund zwei Millionen Euro mehr als 100 freie Kulturvereine und Kulturbetriebe zusätzlich gefördert. 

Eine Corona-Infostelle des Kulturamtes versorgte Kulturakteure zudem über einen Newsletter mit Informationen zu den aktuellen Corona-Regelungen und beriet über weitere Fördermöglichkeiten. Zudem setzte das Kulturamt 2021 und 2022 ein eigenes Open Air-Förderprogramm jeweils in Höhe von 300.000 Euro pro Jahr auf, das Open Air-Bühnen und Open Air-Veranstalter*innen förderte. 2021 veranstaltete die Stadt durch eingeworbene Bundesmittel zudem einen großen Kultursommer, an dem sich hunderte Künstler*innen und Veranstalter mit Open-Air-Angeboten beteiligten. Zudem gab es die Möglichkeit, für die Um- und Aufrüstung von Lüftungsanlagen Förderungen beim Kulturamt zu beantragen.

Zahlreiche Künstler*innen aus Köln, die aus Ermangelung an Auftrittsmöglichkeiten ihre Produktionen ins Netz verlegten, erhielten auch dafür eine Projektförderung. Ein neu aufgelegtes Stipendienprogramm mit einem Budget von insgesamt 90.000 Euro förderte zudem zusätzlich nochmals ausgewählte Musiker*innen. Ermöglicht wurden diese gesamten Förderprogramme durch zusätzlich in den Haushalt eingestellte Mittel.    

Lolli-Tests an Schulen

Die Stadt Köln war die erste Kommune, die Lolli-Pool-Testungen für alle Schulen angeboten hat. Das Konzept wurde anschließend vom Land für die Grund- und Förderschulen übernommen. Die weiterführenden Schulen sind aber weiterhin mit Lolli-Pool-Testungen versorgt worden. Die angebotenen Testungen haben insgesamt 1.576.000 Euro gekostet. Dies hat wesentlich zur Sicherheit an den Schulen beigetragen. Zudem wurden als zusätzliche Hygienemaßnahmen an Schulen in den Jahren 2021 und 2022 rund 827.000 Euro für zusätzliche Reinigungen und Desinfektionsmittel ausgegeben.  

Im Rahmen der digitalen Ausstattung wurden rund 50.000 iPads finanziert und durch Fördermittel des Landes und der EU beschafft (davon rund 10.000 Lehrer*innen-Endgeräte und 40.000 Schüler*innen-Endgeräte).  

Angebote für Jugendliche und Familien

Das Onlineportal guterstart.koeln ist seit Juni 2020 zu einem wichtigen Werkzeug für Familien und innerhalb der Beratung von Familien geworden – es zeigte während der Corona-Zeit rund 1.200 Angebote und Anlaufstellen an und führte auch Onlineangebote mit auf, an denen man auch von zu Hause aus teilnehmen konnte. Das Portal ist stetig gewachsen und hält aktuell mehr als 1.600 Angebote in ganz Köln bereit. Die Abteilung Frühe Hilfen hat durch Fördermittel aus dem Paket "Aufholen nach Corona" im Jahr 2022 etwa 1.500 Gutscheine an Familien verteilt, damit Eltern mit ihren Kindern wieder gemeinsame Zeit im Schwimmbad verbringen können.  

Die Kinder-Willkommens-Besuche für frischgebackene Eltern wurden weiterhin aufrechterhalten, auch wenn keine Hausbesuche mehr stattfinden konnten. Stattdessen wurde die Möglichkeit zu Spaziergängen mit Ehrenamtlichen angeboten oder bei Abholterminen viele Informationen rund um die ersten Lebensjahre des Kindes angeboten.  

2021 gab es in Köln 685 Kindertageseinrichtungen mit insgesamt 41.986 Kitakindern. An den Lolli-Testungen haben 99 Prozent der Kölner Kitas teilgenommen. Es wurde für jede der 218 städtischen Kitas ein Desinfektionsspender angeschafft. Die Kontakte der Kitas während Corona zu den Familien (Briefe, Online-Portale, neuen Informationen bezüglich der Testverordnung oder Quarantäneregelung für die Mitarbeiter*innen und die Familien usw.) wurden beispielhaft aufrechterhalten. Direkt nach Beginn des Lockdowns wurden Beratungen im Familienbüro (Kitaplätze und "Little Bird") online ermöglicht, diese für Eltern additive Serviceleistung wird weiterhin angeboten.  

Sportliche Aktivitäten

Das Sportamt hat das digitale Fitnessangebot Sport@Home gestartet, um die Menschen zum Mitmachen und zu sportlichen Aktivitäten zu motivieren und so auch die mental schwierigen Phasen zu überbrücken.

Das Programm bot 20- bis 25-minütige Fitnesseinheiten, die von einem professionellen Fitnesstrainer gemeinsam mit einem prominenten Ehrengast auf den digitalen Kanälen angeboten wurden.

Mit dabei waren unter anderem die Sportler*innen Inka Grings, Mark Uth, Sarah Voss, Sportbotschafterin Liz Baffoe, Radstar Nils Politt, Tennis-Profi Andreas Mies und Moderatorin Marlene Lufen. Zudem wurde im Frühjahr 2021 ein Angebot speziell für Kinder unter dem Titel Sport@Home Kids gestartet, das von der PSD Bank unterstützt wurde. Auch hier machten viele Kölner Kinder, Familien und ganze Schulklassen mit.  

Zur Unterstützung der von der Pandemie betroffenen Kölner Sportvereine legte die Stadt Köln einen Rettungsfonds auf, der mit 600.000 Euro ausgestattet wurde. Bei der Verteilung der Zuschüsse arbeitete das Sportamt eng mit dem Stadtsportbund Köln zusammen.

Die Regelgrenze für die Unterstützung wurde von 5.000 auf 10.000 Euro erweitert, bei Notlagen in besonderen Konstellationen war eine maximale Förderung von bis zu 75.000 Euro möglich.

Das Hilfsprogramm umfasste außerdem die frühzeitige Auszahlung der Pflege- und Unterhaltungsbeihilfe, die Stundung von Miet- und Erbbaurechtszinsen für die Sportanlagen sowie eine kostenlose Rechtsberatung für die Vereine durch renommierte Fachanwälte für Sport-, Vereins-, Insolvenz-, Arbeits- und Steuerrecht.

Außerdem wurde zur Unterstützung der Vereine auf Beschluss des Kölner Stadtrates die Jugendbeihilfe von 1,25 Millionen auf 2,25 Millionen Euro erhöht und noch im Jahr 2020 ausgezahlt. Dies trug dazu bei, dass das Sportangebot für Kinder und Jugendliche zeitnah wieder anlaufen konnte.  

Das im Rahmen der Sportentwicklungsplanung von Sportamt und Stadtsportbund Köln aufgelegte Bewegungsangebot "Kölle aktiv" wurde während der Sommermonate unter den aktuellen Coronaschutz-Bedingungen verstärkt und ausgebaut.

Es gab in allen Stadtbezirken täglich kostenlose Sportangebote im öffentlichen Grün für Jung und Alt. Bei "Kölle aktiv" im Jahr 2021 boten 35 Kölner Sportvereine mit mehr als 70 Übungsleiter*innen rund 800 Sportangebote über 13 Wochen an. Neben Sport im Park konnten alle Sportbegeisterten außerdem kostenlos einen Padel-Court, einen Pumptrack sowie inklusives Tennis ausprobieren. Mehr als 7.500 Kölner*innen machten mit.  

Verkehrsmanagement

Der Bauhof im Amt für Verkehrsmanagement hat zu Beginn der Pandemie 76 Sprühkreidepiktogramme zum Maskentragen und zur Trennung der Fußgängerströme entlang der Hohe Straße aufgebracht. Es wurden 100 Hinweisschilder zum Maskentragen entlang des beidseitigen Rheinufers montiert.

In der Ehrenstraße (Innenstadt) wurden die Aufenthaltsflächen der Gehwege durch Absperrungen der Parkplätze erweitert,  um den Warteschlangen vor den Geschäften die Aufstellung im Freien mit Abstand zu ermöglichen.

Die Kitschburger Straße (Lindenthal) wurde über die vormals üblichen Sperrungen am Wochenende auf eine Sperrung während der Schulferien erweitert, um das Spielen und den Aufenthalt im Freien attraktiver zu machen.

Die Mitarbeiter*innen des Bauhofs sorgten hier für das jeweilige Drehen der Schranke und eine Anpassung der Beschilderung. Diese Maßnahme wurde auch nach weitgehender Aufhebung der Corona-Beschränkungen durch einen gesonderten Beschluss des Verkehrsausschusses weiter aufrechterhalten.  

Chronik: Drei Jahre Corona-Pandemie in Köln
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Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit