Trotz zusätzlicher Kapazitäten deutlicher Nachfrageüberhang
2.268 Schülerinnen und Schüler wechseln im Sommer 2020 auf eine der 15 städtischen Gesamtschulen. Zudem wird an Gesamtschulen in privater Trägerschaft mit bis zu 100 Aufnahmen gerechnet. Trotz stetigem Platzausbau der letzten Jahre können auch zum kommenden Schuljahr nicht alle insgesamt 3.219 angemeldeten Schülerinnen und Schüler mit einem Platz an einer Gesamtschule versorgt werden. 951 Kinder können leider nicht an der gewünschten Schulform aufgenommen werden, obwohl zum Schuljahr 2019/2020 zwei neue Gesamtschulen an den Start gegangen sind. Insgesamt werden im bevorstehenden neuen Schuljahr voraussichtlich 14.600 Schülerinnen und Schüler an Gesamtschulen unterrichtet, vor fünf Jahren waren es noch 12.100 Schülerinnen und Schüler.
Eltern, die eine Absage erhalten, können ihr Kind vom 26. Februar bis 4. März 2020 an einer der anderen weiterführenden Schulformen, Gymnasium, Realschule oder Hauptschule, anmelden. Bei der Entscheidung über die Aufnahme an Gesamtschulen werden neben der Anzahl der verfügbaren Plätze auch Kriterien wie die Leistungsheterogenität oder die ausgeglichene Anzahl von Mädchen und Jungen in den Klassen berücksichtigt.
Aufgrund der stetig steigenden Nachfrage hat die Stadt Köln die Kapazität an Gesamtschulen durch Zügigkeitserweiterung an bestehenden Gesamtschulen und durch die Gründung neuer Gesamtschulen in den letzten Jahren bereits kontinuierlich und deutlich ausgebaut. Trotz Schaffung zusätzlicher Plätze mussten in den letzten Jahren durchschnittlich jeweils rund 800 Kinder auf andere Schulformen ausweichen. Im Schuljahr 2017/18 waren es rund 730, im Schuljahr 2018/19 insgesamt 960, im laufenden Schuljahr 2019/20 waren erneut rund 730 Schülerinnen und Schüler betroffen. Wegen stetig steigender Geburten- und Schülerzahlen in den kommenden Jahren steht die Stadt Köln weiter vor der Herausforderung, in erheblichem Umfang zusätzliche Plätze an Gesamtschulen und Gymnasien durch Erweiterung bestehender Schulen und insbesondere durch die Errichtung neuer Schulen, darunter 13 Gesamtschulen und acht Gymnasien zu schaffen.
Über das Anmeldeverfahren an den anderen Schulformen informiert die Stadt nach dem Anmeldezeitraum voraussichtlich ab 14. April 2020.
Aktuelle Übersicht über die Schulbaumaßnahmen in Köln
Trotz Fachkräftemangel, Vergabehemmnissen und äußerst angespannter Marktlage im Bausektor forciert die Stadtverwaltung den Schulbau in Köln weiter. Im Entwurf des Wirtschaftsplans 2020 der Gebäudewirtschaft, über den der Rat voraussichtlich im März 2020 entscheidet, wird noch einmal eine Erhöhung der Mittel vorgeschlagen. Allein im Bereich Großbau Schulen sollen Bauleistungen in Höhe von 274 Millionen Euro bereitgestellt werden. Im Vergleich zum bereits hohen Budget von 2019 (176,3 Millionen Euro) erhöht sich damit das Budget nochmals um 55 Prozent (97,7 Millionen Euro). Sanierungs- und Erweiterungsbauarbeiten laufen derzeit ganz konkret auf den Baustellen für rund 18.000 Schüler.
Die vom Stadtrat beschlossene und inzwischen fortgeschriebene "Priorisierende Schulbaumaßnahmenliste" enthält aktuell 191 Schulbau-Großprojekte. Davon befinden sich 73 Schulbauprojekte in Planung und Bau. 2019 wurden sieben Großbaustellen fertiggestellt. 15 weitere Maßnahmen können nach derzeitigem Kenntnisstand in 2020 fertiggestellt werden.
Zur weiteren Beschleunigung hat die Stadt Köln erstmals in ihrer Geschichte ein Maßnahmenpaket Schulbau durch die Einbindung von General- und Totalunternehmern aufgelegt. Bis zum Jahr 2023 werden aus diesem Maßnahmenpaket 22 Schulbauprojekte an elf Standorten realisiert. Das Gesamtinvestitionsvolumen allein in diesem Sonderprogramm beträgt über mehrere Jahre bis zu 520 Millionen Euro, wodurch mehr als 7.000 Schulplätze neu geschaffen oder saniert und damit gesichert werden.
Für die Instandsetzung und Instandhaltung bereits bestehender Schulgebäude werden im Wirtschaftsplan der Gebäudewirtschaft für das laufende Jahr 2020 weitere 58,5 Millionen Euro an den 266 Schulstandorten bereitgestellt, wenn der Rat dem Vorschlag der Verwaltung zustimmt. Davon sind für die Wirtschaftsjahre 2020 und 2021 jeweils 1,5 Millionen Euro für ein "Sonderprogramm Sanierung Schultoiletten" reserviert. Die Sanierungen sollen in den Jahren 2020 und 2021 beginnen und auch überwiegend fertiggestellt werden. Für das Jahr 2020 geht es um zehn zusätzliche Toilettensanierungen an neun Schulstandorten in sechs Stadtbezirken. Im Jahr 2021 handelt es sich um neun Maßnahmen an neun Standorten in fünf Stadtbezirken.