Konrad-Adenauer-Preis posthum an ehemaligen Bundestagspräsidenten vergeben
Dr. Wolfgang Schäuble hat posthum den Konrad-Adenauer-Preis 2023 erhalten. Seine Witwe Ingeborg Schäuble nahm die Ehrung, die der Preisträger bereits zu Lebzeiten angenommen hatte, in der Piazzetta des Historischen Rathauses entgegen. Schäuble wurde unter anderem für seine klare Haltung und sein unermüdliches Wirken für die Deutsche Einheit und die Weiterentwicklung der Europäischen Union sowie seine stabilitätsorientierte Finanzpolitik geehrt.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker:
Es ist erkennbar, wie geradlinig, mutig und leistungsbewusst sowohl Adenauer als auch Schäuble waren. Sie haben sich nicht unterkriegen lassen. Sie haben immer Chancen gesehen, sind Risiken eingegangen und hatten diesen unbedingten Durchhaltewillen auch in Phasen, in denen es bergab ging. Von ihnen können wir lernen, dass es jetzt erst recht darauf ankommt, sich selbst einzubringen, unsere Demokratie aktiv mitzugestalten, Verantwortung zu übernehmen und uns für unsere Überzeugungen ins Zeug zu legen.
Die Laudatio hielt Bruno Le Maire, Minister für Wirtschaft und Finanzen der Französischen Republik a.D. und langjähriger politischer Wegbegleiter Schäubles.
Bruno Le Maire:
Wolfgang Schäuble wird als eine der großen europäischen Persönlichkeiten unseres Jahrhunderts in Erinnerung bleiben. Er hat unermüdlich an der Stärkung Europas gearbeitet. Er war anerkannt und wurde von allen führenden Politikern unseres Kontinents gehört. Er war ein offener Mensch, ein sanfter Mensch, ein Mann der Kultur und der Vernunft. Er war ein großer Deutscher und ein aufrichtiger Europäer.
Im Rahmen der Preisverleihung trugen sich Bruno Le Maire und Ingeborg Schäuble ebenfalls in das Goldene Buch der Stadt Köln ein.
Ingeborg Schäuble:
Adenauer war für meinen Mann in seiner Jugend Leitfigur. Er hat als Rheinländer seine Heimat immer als eine natürliche Brücke zwischen Frankreich und Deutschland erlebt. Für seine badische Heimat hat das mein Mann nicht anders empfunden. Gepflegt werden will und muss diese Brücke aber auch. Zuversicht allein reicht nicht. Die Veranstaltung mit Ihnen, lieber Bruno le Maire, war ein Beitrag dazu. Deshalb danke ich Ihnen und der Stadt Köln.
Mit dem Konrad-Adenauer-Preis werden seit 2004 herausragende Beiträge und besondere Verdienste von Persönlichkeiten und Institutionen in den Bereichen "Leben und Arbeiten in einer Großstadt, innovative und mutige Beiträge zur Entwicklung einer lebenswerten Großstadt weltweit, zur europäischen Integration oder zur Wahrung und Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung im zusammenwachsenden Europa" gewürdigt.
Dem Kuratorium des Konrad-Adenauer-Preises gehören neben Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die Bürgermeisterin und die Bürgermeister, der Enkel Konrad Adenauers, Konrad Adenauer als Sponsorenvertreter, und Dr. Stefan Vesper als Vertreter der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus, an. Ein Beirat, der mit namhaften Persönlichkeiten aus Architektur, Kultur, Politik, Wirtschaft, Medien, Industrie und Hochschule besetzt ist, berät das Kuratorium fachlich.