Verzögerung durch Unternehmensinsolvenz und andere Faktoren
Der planmäßige Fortschritt im Bauablauf der neuen Schaugewächshäuser im Botanischen Garten ist durch pandemiebedingte Lieferengpässe, die angespannte Marktlage im Energiesektor und die Insolvenz einer beauftragten Fachfirma gefährdet. Die Themen Vergabe, Bauausführung, Kosten und Zeitplan im Risikomanagement der städtischen Gebäudewirtschaft werden daher nicht mehr "als mittel bis hoch", sondern als "hoch" bewertet. Das teilt die Verwaltung im aktuellen Sachstandsbericht mit, der dem Betriebsausschuss Gebäudewirtschaft am 29. August 2022 zur Kenntnis vorgelegt wird.
Schwierigkeiten bei der Lieferung erforderlicher Materialien für die Gewerke der Technischen Gebäudeausrüstung im Mai 2022 haben dazu geführt, dass sich die bauliche Fertigstellung vom zweiten Quartal 2022 auf voraussichtlich das vierte Quartal 2023 verschiebt. Die technische Prüfung, Inbetriebnahme und der Probebetrieb der hochkomplexen Gebäudeautomation hat nicht wie geplant stattfinden können, was terminliche Auswirkungen auf den weiteren Landschaftsbau und die Pflanzungen zur Folge hat.
Die im Juni 2022 angezeigte Insolvenz des beauftragten Heizungsbauers könnte sich noch zusätzlich auf die Zeitschiene des Großbauprojektes auswirken und die Übergabe an den zukünftigen Nutzer, das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen, weiter verzögern. Die noch offenen Leistungen der Wärmeversorgung müssen nach der Kündigung des Vertragsverhältnisses mit dem Heizungsbauer erst neu vergeben werden. Mit dem ab August 2022 geplanten dreimonatigen Probebetrieb konnte daher nicht begonnen werden. Wie bei allen anderen Vergaben besteht auch hier das Risiko, dass aufgrund der aktuellen Lage am Markt keine Angebote eingehen und es zu Submissionsverlusten kommt. Bedingt durch die Störungen im geplanten Bauablauf sind auch weitere Kostensteigerungen im Projekt nicht auszuschließen. Risiken werden entsprechend des Projektstandes und der Erkenntnisse aus Planung und Ausführung sukzessive fortgeschrieben und bewertet. Das Großprojekt befindet sich in der achten von neun Leistungsphasen und ist bereits zu 80 Prozent abgeschlossen.
Derzeit wird auf der Baustelle im Botanischen Garten an der baulichen Verbindung zwischen Orangerie und den Schaugewächshäusern gearbeitet. In den Außenanlagen gehen die Arbeiten rund um das Viktoriabecken voran. Zudem werden im Tropischen Hof und um die Schaugewächshäuser herum sukzessive frostsichere Gewächse gepflanzt. Die Landschaftsarbeiten im Wüstenhaus sowie im Nutzpflanzenhaus sind zwischenzeitlich beendet.
Der vollständige Statusbericht ist hier nachzulesen.