Das Projekt "Wohnen für Hilfe" wurde 2005 unter Beteiligung der Kölner Seniorenvertretung ins Leben gerufen. Die Stadt möchte neue Wohnformen in Köln unterstützen und hat 2009 die Finanzierung des bis dahin mit Landesmitteln geförderten Projekts übernommen. Der Grundgedanke von "Wohnen für Hilfe" blieb auch bei der zwischenzeitlichen Öffnung des Projekts erhalten; die Chancen für Wohnpartnerschaften wurden jedoch erhöht. Zuvor war die Seite der Wohnraumanbieter*innen begrenzt auf Senior*innen. Inzwischen ist das Projekt auch geöffnet für Familien mit Kindern, Alleinerziehende, Menschen mit Behinderungen und ältere Paare, die Studierenden für ihre Hilfen im Alltag eine Unterkunft in einer Wohnpartnerschaft mit ihnen anbieten können.
Die mögliche Gegenleistung der Studierenden liegt zum Beispiel in der Hilfe im Haushalt oder Garten, der Hausaufgabehilfe oder der Nachhilfestunde, aber ebenso in der Erledigung von Einkäufen oder anderer Erledigungen. Als Faustregel gilt: eine Stunde Hilfe im Monat pro Quadratmeter Wohnfläche, der den Studierenden zur Verfügung gestellt wird.
Wohnangebote von Senior*innen, die alleine in einer großen Wohnung oder im eigenen Haus leben, sind nach wie vor sehr willkommen. Gerade die Wohnpartnerschaften zwischen "Jung" und "Alt" sind gesellschaftlich sehr wertvoll; sie unterstützen den Generationenkontakt auf sehr praktische und direkte Weise.
Die Wohnpartnerschaften bieten zudem ein hohes Maß an individuellen Gestaltungs- und Vereinbarungsmöglichkeiten. Der Erfolg einer Wohnpartnerschaft im konkreten Einzelfall hängt aber ganz besonders davon ab, ob die Wohnpartner*innen miteinander "auskommen". Wichtig ist gegenseitige Sympathie, persönliche Zuverlässigkeit, beidseitige Offenheit und Toleranz. Neben dem gesellschaftlich interessanten Ansatz des generationenübergreifenden Wohnens können die Wohnpartner*innen für ihre persönliche Situation viel dazu gewinnen.