120 Neugestaltungen und Neuanlagen für Kinder und Jugendliche vorgesehen
Die Stadt Köln hat die neue Fassung der kommunalen Spielraumplanung ausgearbeitet. Mit der rund 200 Seiten starken Neuauflage kündigt die Stadt Köln den weiteren Ausbau von Spiel- und Bewegungsflächen in den kommenden sechs Jahren an. Zahlreiche Maßnahmen in allen Kölner Stadtbezirken sollen dafür sorgen, dass es auch künftig genügend bedarfsgerechte und wohnortnahe Spielräume in hoher Qualität geben wird. Die neue kommunale Spielraumplanung durchläuft nun die politischen Gremien.
In Köln gibt es stadtweit mehr als 700 kinder-, jugend- und familienfreundliche Spiel-, Bewegungs- und Aufenthaltsflächen. Sie dienen dem geschützten Aufenthalt von Kindern und Jugendlichen im öffentlichen Raum, fördern die Begegnung aller Bürger*innen in ihren Veedeln und bieten verschiedenen Alters- und Zielgruppen zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten.
Zu den unterschiedlich gestalteten, oft multifunktional nutzbaren Spielräumen zählen neben den klassischen Kinderspielplätzen auch Bolz- und Basketballplätze, Trendsportangebote wie Skate- und Parkour-Anlagen, Dirt-Tracks, Calisthenics-Fitness-Angebote, Wasserspielmöglichkeiten oder Flächen mit dem besonderen Fokus auf Naturerleben.
Robert Voigtsberger, Beigeordneter für Bildung, Jugend und Sport der Stadt Köln:
Ansprechende Bewegungsräume sind unabdingbar für Kinder und Jugendliche. Mit der umfangreichen kommunalen Spielraumplanung schaffen wir für sie qualitativ hochwertige Orte der Entfaltung und der Freizeit. Bei der Planung intensivieren wir unseren Fokus auf Inklusion und involvieren noch früher Kinder und Familien, um deren Bedürfnissen gerecht zu werden.
Damit eine gerechte Versorgung mit Spielraum in der gesamten Stadt gelingt, setzt die neue Spielraumplanung auf eine bezirksübergreifende Planung der Maßnahmen. Bei dieser wird genau geschaut, wo und in welcher Reihenfolge in den Stadtteilen neue Spielräume entstehen sollen. Die Kriterien hierzu hat die Stadtverwaltung im Vorfeld mit allen Kölner Bezirken abgestimmt. Zu diesen Kriterien zählen unter anderem die aktuelle Spielraumversorgung, unterschiedliche Wohnumfeldsituationen, die Anzahl der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren, dringend erforderliche Sanierungen und bereits vorliegende Gestaltungsbeschlüsse in den Bezirksvertretungen. In Abstimmung mit den Stadtbezirken sind nun für die Planungslaufzeit bis Ende 2030 stadtweit mehr als 120 Neugestaltungen und Neuanlagen geplant.
Bei der Planung von Spielflächen legt die Stadt Köln besonderen Wert auf die Barrierefreiheit der Spielflächen und inklusives Spielen. Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung sollen die Möglichkeit gemeinsamer Spielerfahrungen bekommen und lernen, sich gegenseitig zu unterstützen. Zudem stehen die Themen Zielgruppenbeteiligung, Trendsportangebote, multifunktionale Nutzung von Spielräumen sowie Klima und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Ziel ist, die moderne und nachhaltige Spiel- und Freiraumplanung in großstädtischer Lebenswelt weiter zu entwickeln.
Bei der Spielraumplanung handelt es sich um ein "lebendes" Planungsinstrument, das seine weitere Ausgestaltung in den kommenden Jahren erfahren soll. Bei der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen greift die Jugendverwaltung dabei auf über 30 Jahre Erfahrung in den verschiedenen Partizipationsformaten zurück.
Das umfangreiche Planungswerk ist unter Koordination zahlreicher Fachexpertisen und in enger Abstimmung mit den neun Kölner Stadtbezirken entstanden. Diese beschließen die bezirklichen Einzelmaßnahmenplanungen. Das stadtweit rahmengebende Spielraumkonzept wird dem Rat der Stadt Köln nach Beratung in allen Bezirksvertretungen und Fachausschüssen am 13. Februar 2025 zum Beschluss vorgelegt.
Bilanz des vergangenen Planungszeitraums
Die Bilanz des vergangenen Planungszeitraums 2018 bis Ende 2022 fällt indes positiv aus: Die Anzahl der umgesetzten Einzelmaßnahmen in den Kölner Bezirken konnte im Vergleich zu vorangegangenen Planungszeiträumen deutlich erhöht werden. Fast 500 Maßnahmen – von der Ersatzbeschaffung auf einzelnen Flächen bis zur umfangreichen Neuanlage von Spielräumen – haben die Qualität auf den Einzelspielflächen der Stadtteile deutlich verbessert.
Die Flächenversorgung konnte trotz Bevölkerungswachstums stabil gehalten werden und stieg sogar leicht von 57 auf 58 Prozent. Aktuell stehen 1,2 Quadratmeter Spielfläche pro Kölner*in zur Verfügung. Die Erreichung des vom Rat der Stadt Köln im Jahr 2018 festgelegten Richtwertes von zwei Quadratmetern Spielraum pro Einwohnendem bleibt das ehrgeizige Ziel der kommenden sowie zukünftiger Spielraumplanungen in Köln.