Richtfest im Stadtteil Gremberghoven für Schulneubau und Turnhalle

Richtfest_Friedrich-List-Grundschule_1 © Martina Goyert
Schülerinnen und Schüler der Schule beim Vortrag eines Liedes

Am heutigen 12. März 2020 konnte die Stadt einen Meilenstein für ein wichtiges Schulneubauprojekt im Rechtsrheinischen setzen. Auf der Baustelle der Friedrich-List-Schule an der Breitenbachstraße in Köln-Porz/Gremberghoven gab es das Richtfest für das dortige Neubauprojekt. In Vertretung von Oberbürgermeisterin Henriette Reker begrüßte Bürgermeister Andreas Wolter die Gäste. Die neue Gemeinschaftsgrundschule soll im ersten Quartal 2021 fertiggestellt werden. Die Baukosten liegen bei rund 13,8 Millionen Euro.

Richtfest Friedrich-List-Schule © Martina Goyert
(v.l.n.r.): Zimmerin Hanna Reinders, Bürgermeister Andreas Wolter, Schüler Oghenbru-me Aladjara, Architektin Ruth Kellersmann (Gebäudewirtschaft), Schülerin Riya Tanwar, Petra Rinnenburger (technische Betriebsleiterin Gebäudewirtschaft) und die Schulleiterin Silke Clasing

Hier einige Informationen zu diesem besonderen Schulbauvorhaben in Gremberghoven: An dem Schulstandort entstehen ein zweigeschossiger Neubau für die Gemeinschaftsgrundschule sowie eine neue Turnhalle. Das Konzept zur Errichtung der Neubauten war mit Vertretern des Amtes für Schulentwicklung, der Schule, der Elternschaft und des offenen Ganztags gemeinsam mit der Architektin Ruth Kellersmann von der städtischen Gebäudewirtschaft entwickelt worden. Besonderes Augenmerk lag hierbei auf der Organisation der Schülerbereiche. Ziel war es, für die Schülerinnen und Schüler in sich abgeschlossene, überschaubar kleine Bereiche zu entwickeln, die eine möglichst flexibel Nutzung ermöglichen und in ihrer Dimension für die Kinder attraktive Bereiche darstellen, in denen sie den langen Schulalltag verbringen. So erhält jeder Klassenraum einen direkten Zugang ins Freie und jede Klasse ein Außenklassenzimmer. Abwechslungsreich gestaltete Außenanlagen werden zudem zu Aktivitäten einladen.

Die Schule wird eine der ersten Clusterschulen Kölns. Cluster sind Raumgruppen, in denen Lern- und Unterrichtsräume gemeinsam mit den zugehörigen Differenzierungs-, Aufenthalts- und Erholungsbereichen eine Einheit bilden. Neben acht Klassenräumen entstehen so genannte Gruppendifferenzierungsräume, Mehrzweckräume, Inklusionsflächen und Betreuungsräume für den offenen Ganztag. Immer zwei Klassenräume und zwei Ganztagsräume bilden einen so genannten "Heimatbereich" beziehungsweise ein Raum-Cluster. Insgesamt entsteht eine Nutzfläche von 1.616 Quadratmetern. Diese teilt sich auf in 16 x 72 (=1.152) Quadratmeter und 4 x 60 (= 240) Quadratmeter für Klassenräume und den offenen Ganztag beziehungsweise flexibel zu nutzende Räume sowie 4 x 56 (=224) Quadratmeter für Mehrzweck- beziehungsweise Inklusionsflächen.

Zwischen den Räumen befinden sich die Garderoben und Toilettenanlagen, die sowohl von Kindern mit und ohne Behinderung genutzt werden können. Diese Zone trennt die Räume akustisch, ermöglicht aber auch eine zweifache Nutzung von Klassen- und Ganztagsräumen.

Durch die Verbindung miteinander stehen Ganztagsräume morgens auch für Unterrichtszwecke und Klassenräume nachmittags auch für den Ganztag zur Verfügung. Immer vier Räume werden zu einem solchen Cluster gruppiert und von einer gemeinsamen offenen Lernzone aus erschlossen. Diese lässt sich ebenfalls für Unterricht oder Ganztagsbetreuung nutzen und ist mit einer Küchenzeile ausgestattet. Jedem Cluster ist ein Mehrzweckraum zugeordnet. In jedem Cluster befinden sich zwei Toiletten, die sowohl von Kindern mit und ohne Behinderung genutzt werden können.

Im Obergeschoss der zweizügigen Grundschule werden zwischen den Clustern die Lehrerräume und die Verwaltung zentral platziert. Ebenfalls zentral angeordnet ist die Küche des Offenen Ganztages. Zugunsten der Raum-Cluster wurde kein separater Speiseraum vorgesehen. Das Mittagessen wird in den Ganztags- oder Klassenräumen eingenommen. In der GGS Breitenbachstraße werden rund 200 Schülerinnen und Schüler jahrgangsübergreifend unterrichtet. Die Versorgungsquote des Offenen Ganztags liegt bei 99 Prozent.

Vom Haupteingang an der Breitenbachstraße wird das abgesenkte Forum erreichbar sein. Es bildet das Zentrum der Schule und wird auch dem Stadtteil künftig als Veranstaltungsort zur Verfügung stehen. Dem Forum vorgelagert ist ein abgesenkter Schulhofbereich mit großzügiger Sitzstufenanlage, die zum Aufenthalt einlädt. Innen- und Außenbereich gehen fließend ineinander über. Ein Dach, unter dem die Schülerinnen und Schüler auch die Pause verbringen können, wird das Schulgebäude mit dem Neubau der Turnhalle verbinden. Der zweigeschossige Baukörper des neuen Hauptgebäudes erstreckt sich entlang der Breitenbachstraße. Das Gebäude tritt hinter den imposanten, alten Baubestand zurück und kann so in den Sommermonaten die natürliche Beschattung durch die Bäume nutzen. Ein außenliegender Sonnenschutz aus Aluminium-Lamellen an allen Fassaden sorgt für zusätzlichen Sonnenschutz. Das Flachdach der Schule wird mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet.

Außenliegende Balkone ermöglichen auch im Obergeschoss einen direkten Zugang zu den großzügigen Pausenhofflächen und sichern gleichzeitig den zweiten Rettungsweg. Die Turnhalle wird parallel zur Teutonenstraße platziert, wo auch der Zugang für Vereine sowie die Stellplätze entstehen werden. Um auch hier den vorhandenen Baumbestand zu erhalten und in Abstimmung auf den Neubau des Schulgebäudes wurde ein kompakter Baukörper entwickelt. Ein schmaler, zweigeschossiger Riegel nimmt die Nebenräume der Turnhalle auf. Im Erdgeschoss befinden sich ein barrierefreier Umkleideraum sowie die Lehrerumkleide, Geräte- und Nebenräume. Im Obergeschoss sind die Umkleideräume vorgesehen. Den Abschluss des Riegels bildet die für die Grundschule erforderliche Hausmeisterwohnung. Äußerlich erhalten die Gebäude Putzfassaden, um sich in die teilweise denkmalgeschützte Umgebung harmonisch zu integrieren. Dies ist möglich durch die Ausführung der Außenmauern in monolithischem, hochwärmegedämmten Mauerwerk. Das verputzte Ziegelmauerwerk wird auch einen positiven Einfluss auf das Raumklima im Gebäude haben. Im Innen- und Außenraum dominieren erdige und warmtonige Farben, die für eine freundliche und einladende Atmosphäre sorgen.

Umfangreiche Maßnahmen für die Akustik reduzieren den Lärmpegel in der Schule und tragen zu einer angenehmen Lernatmosphäre bei. Schulgebäude und Turnhalle sind umfänglich barrierefrei nutzbar. Dies wird durch die Ausstattung mit einem Aufzug, durch die entsprechenden sanitären Einrichtungen, durch Maßnahmen für die Akustik und durch eine kontrastreiche und taktile Gestaltung erreicht. 

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit