Nach der Kreutzer Straße können auch die Arbeiten am Venloer Wall starten

Für sechs dringend erneuerungsbedürftige Schulen an fünf Standorten in der Innenstadt entstehen an zwei neuen Interimsorten Ausweichquartiere: an der Kreutzerstraße 16 und am Venloer Wall 13b. Während der Standort Kreutzerstraße nahezu fertiggestellt ist, gehen die Arbeiten am Venloer Wall aufgrund zahlreicher Eingaben gegen die dafür erforderlichen Baumfällungen mit mehr als anderthalb Jahren Verzögerung jetzt an den Start. Zu den vorbereitenden Arbeiten gehört es, dass gegen eine Ausgleichzahlung für Neupflanzungen bis zum 6. Februar 2023 Bäume entfernt werden müssen, damit Baufeld und Fundament für das Gebäude in Modulbauweise vorbereitet werden können.
Darüber hinaus gibt es weitere Auflagen für den Schutz der Bäume, die erhalten werden, sowie zum Schutz des angrenzenden Grüngürtels. In das Projekt wurde zudem eine externe ökologische Baubegleitung eingebunden. Die Flachdächer der Schulgebäude bekommen eine extensive Dachbegrünung.
Das neue Schulgebäude wird nach Fertigstellung, die für das zweite Quartal 2024 vorgesehen ist, zuerst die Montessori-Grundschule Gilbachstraße und danach die Förderschule Blumenthalstraße beherbergen, während diese Standorte generalsaniert und erweitert werden. Das Objekt bietet Platz für 300 Schüler*innen, zwölf Klassenräume, einen Vorbereitungsraum, drei Mehrzweckräume, drei Gruppen-Differenzierungsräume, einen Lehrmittelraum, eine Bibliothek, Räume für den Offenen Ganztag mit Speiseraum, Küche sowie Aufenthaltsräumen, Räume für Verwaltung, drei Räume für Inklusion, zwei Treppenhäuser, Sanitärräume, Technikräume und Nebenräume.
In einem Nebenraum wird unter anderem ein Brennofenraum realisiert, ein Mehrzweckraum wird als Kunstraum hergerichtet, ein Klassenraum wird Anschlüsse und Fachausstattung für speziellen Informatikunterricht erhalten.

Die Grundstücke aller sechs Innenstadtschulen, die sich im Ringtausch die zwei Ausweichquartiere teilen, sind zu klein, so dass während der Arbeiten eine Auslagerung des Schulbetriebs auf dem jeweiligen Grundstück nicht möglich ist. Bei der erfolgten Standortwahl wurde für die Grundschüler*innen auf das Prinzip "kurze Beine, kurze Wege" geachtet.
Anders als bei der Containerbauweise, handelt es sich beim Modulbau um eine Art Fertighausprinzip. Diese hochwertige Bauweise, konzipiert und produziert für eine lange Standzeit, ist für die beiden Interimsstandorte mit einer Nutzung von mindestens zehn Jahren gut geeignet.
Beim Modulbau werden die Bauteile industriell im Werk vorgefertigt, zeitgleich können die Arbeiten vor Ort, wie etwa Erd- und Fundamentarbeiten, erfolgen.
Die Bauteile, die je nach Anbieter bereits mit Fenstern, Sanitärinstallationen oder Ähnlichem ausgestattet sind, werden angeliefert und vor Ort zusammengesetzt. Die Vorfertigung im Werk ist frei von Witterungseinflüssen, kann also ganzjährig sowie im Schichtbetrieb erfolgen.
Die Anzahl der Schnittstellen im Zusammenhang mit Aufträgen und Rechnungen sind bei der Modulbauweise deutlich geringer, da es hierbei jeweils nur einen oder wenige Vertragspartner*innen gibt. Module sind einzelne Elemente aus Holz, Stahl oder Stahlbeton, die wie beim Fertighausbau in Systembauweise zusammengefügt werden. Nicht immer lässt sich ein Bau komplett modular errichten.