Henriette Reker: "Wir haben viel geschafft und weiterhin viel vor uns"
Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat am gestrigen Montag, 23. Mai 2022, den fünften und letzten Transparenzbericht zur Verwaltungsreform #wirfürdiestadt vorgestellt. Zum Ende des auf fünf Jahre angelegten Projekts zieht die Verwaltung Bilanz und reflektiert Fortschritte sowie weiterhin anstehende Herausforderungen.
Wir haben viel geschafft,
resümiert Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
Aber zur Ehrlichkeit gehört auch, dass wir auch noch viel vor uns haben!,
so Reker weiter.
Erfolgreiche Projektarbeit
182 von 229 Projekten sind erfolgreich abgeschlossen. Das entspricht einer Erfolgsquote von 79 Prozent und ist im branchenübergreifenden Vergleich ein gutes Ergebnis. Insgesamt ist die Kölner Stadtverwaltung moderner, digitaler, transparenter und bürger*innennäher geworden. Zu den konkreten Ergebnissen zählt u.a. die Einrichtung eines Familienbüros, das Familien mit Kindern zwischen null und sechs Jahren zu sämtlichen Anliegen digital und vor Ort berät. Auch das neue Bewerbercenter der Stadt ist ein Ergebnis: Es begleitet als interne Personalberatung Bewerber*innen auf ihrem Weg bis zur Einstellung. Bisher konnten so 4.000 neue Kolleg*innen in sämtlichen Bereichen gewonnen werden – von der IT bis zum Gesundheitsamt. Weitere Beispiele sind das Beschlusscontrolling, das laufende Transparenz über den Umsetzungsstand von Beschlüssen zu Vorlagen und Anträgen der stadtkölnischen Gremien sowie größerer Vorhaben ermöglicht, und die Digitalisierung der Fördermittelvergabe. Das digitale Verfahren kommt aktuell seit April 2022 für das neue Förderprogramm Gebäudesanierung und Erneuerbare Energien - klimafreundliches Wohnen zum Einsatz.
Bewegung in der Verwaltung
Neben der Umsetzung konkreter Projekte war es Ziel der Verwaltungsreform, die Organisationskultur in der Verwaltung zu verbessern, um bestmögliche Rahmenbedingungen für mehr Bürger*innenfreundlichkeit zu schaffen. Das ist gelungen: Wie die ebenfalls veröffentlichte abschließende Evaluation mit einer Befragung der Mitarbeitenden zeigt, sind in zwei Dritteln der Ämter und Dienststellen mittlere bis starke Verbesserungen zu beobachten. In der Verwaltung ist Bewegung entstanden.
Innen mehr Effekte zu spüren als außen
Dennoch fällt der Gesamteffekt geringer aus als erwartet und die Verbesserungen sind innerhalb der Verwaltung mehr zu spüren als außen:
Wir stehen heute noch nicht da, wo wir beim Start 2017 hin wollten und wo wir aus heutiger Sicht stehen müssten,
reflektiert Dr. Rainer Heinz, Leiter des Referates für Strategische Steuerung, die letzten fünf Jahre. Die Gründe dafür seien vielfältig. Einen davon hebt Heinz hervor:
Wir mussten uns zunächst auf die interne Modernisierung fokussieren, um sichtbar leistungsstark für die Kölner*innen werden zu können. Und dafür haben wir insgesamt länger gebraucht als wir es zu Beginn erwartet hatten.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker:
Ich habe immer gesagt, diese Reform macht uns zur modernsten Verwaltung Deutschlands. Heute muss ich feststellen, dass wir uns noch nicht so nennen können. Aber diese Reform war der notwendige und erfolgreiche Anstoß auf unserem Weg zur modernsten Verwaltung Deutschlands!
Kontinuierlicher Verbesserungsprozess für permanente Weiterentwicklung
Gerade weil mit der Verwaltungsreform ein ganzheitlicher Veränderungsprozess in Gang gekommen ist und es weiterhin zahlreiche Herausforderungen gibt, setzt die Verwaltung die Reform nun als Routine fort. Dafür hat der Verwaltungsvorstand einen sogenannten kontinuierlichen Verbesserungsprozess auf den Weg gebracht. Dieser weltweit erprobte Ansatz versetzt die Verwaltung in die Lage, sich permanent weiterzuentwickeln. Bei Zukunftsthemen werden die Ämter und Dienststellen darüber hinaus von dem neu eingerichteten Innovationsbüro im Referat für Strategische Steuerung begleitet. Denn Veränderung braucht neben einem verbindlichen Rahmen vor allem Impulse, Methoden sowie professionelle Beratung und Unterstützung, die die interne Innovationsberatung nun leistet.
Multimedialer Transparenzbericht
Der Bericht erscheint erstmalig in vollständig digitaler Form. Damit geht die Stadt erneut neue Wege in Transparenz und leser*innenorientierter Kommunikation, indem der Bericht an aktuellen Lesegewohnheiten der Menschen anknüpft. In dem multimedialen Format des sogenannten Scrollytellings gibt die Verwaltung in kurzen Texten, Bildern, Grafiken und Videos echte Einblicke in die vergangenen fünf Jahre. Der Bericht bietet Leser*innen außerdem die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, an welchen Stellen sie tiefer in bestimmte Themen einsteigen wollen. Ergänzend zum Bericht sind auf der Innovationsplattform www.innovative-stadt.koeln sämtliche Reformprojekte sowie städtische Digitalisierungsprojekte für Interessierte jederzeit einsehbar.