Ein weiterer Coup mit großer Strahlkraft gelang Adenauer mit der Fordansiedlung. Die Fordmanager favorisierten westdeutsche Städte am Rhein, neben Köln auch Duisburg und Neuss, als sie auf der Suche nach einem Standort für eine kontinentaleuropäische Produktionsstätte waren.
Ford zieht nach Köln

Nachdem die Stadt Neuss ein lukratives Angebot gemacht hatte, ließ Adenauer den Ford-Direktor Heine "streng vertraulich" wissen, dass die Kölner Offerte nachgebessert würde. Die Ford-Manager entschieden sich für Köln. 1930 legte Henry Ford I zusammen mit Adenauer den Grundstein für die Montage- und Produktionshallen, aus denen bereits ein wenig später das Modell "Köln" vom Band lief.
In unmittelbarer Nähe zu den Ford-Werken ist der Niehler Hafen gelegen. Einen guten Überblick über die verschiedenen Becken verschafft man sich am besten, indem man vom Hafenamt ausgeht oder dem rheinwärts gelegenen "Molenkopf" folgt.
Der Niehler Hafen

Wenn man die imposanten Hafenanlagen betrachtet, ist allerdings zu berücksichtigen, dass in den 1920er Jahren nur das Vorbecken und ein von Abel gebautes Lagerhaus errichtet wurden. Der eigentliche Ausbau von Niehl I und Niehl II erfolgt erst seit den 1950er Jahren, wobei der damalige Oberstadtdirektor Dr. Max Adenauer eine maßgebliche Rolle spielt.
So bleibt das Hafenprojekt in gewissem Sinne in den Händen der Familie Adenauer. Der frühere Oberstadtdirektor war der zweitälteste Sohn Konrad Adenauers. Er war in vielerlei Hinsicht derjenige, der dessen Pläne und nicht verwirklichte Vorhaben fortsetzte und vollendete.
Immerhin konnte Köln auf diese Weise seinen Rang als nach Duisburg-Ruhrort und Ludwigshafen drittgrößter Binnenhafen behaupten. Befürchtungen etwa der stark links orientierten "Sozialistischen Republik" vom Dezember 1926, dass der unausgebaute Niehler Hafen dereinst nur als Opernbühne für beispielsweise den "Fliegenden Holländer" dienen könnte, haben sich somit nicht bewahrheitet.