Die schützende Hülle für zweitausend Jahre Stadtgeschichte

© Stadt Köln / Matthias Meurer

Als Unterkonstruktion für die finale Fassade montieren wir eine Dämmpaneele, die im Fachjargon "Sandwich-Paneele" genannt wird. Diese Gebäudehülle ist die erste Ausbaustufe und ist damit ein Zwischenschritt. In Kürze werden im oberen Bereich die ersten  Natursteinplatten eingebaut, die die endgültige Fassade bilden. Auf der Eingangsebene werden partiell lichtdurchlässige Glaspaneele und Bruchsteine aus der archäologischen Ausgrabung die Fassade abschließen. In einer Musterfassade erproben wir dazu in einem kleinen Abschnitt derzeit verschiedene Glastypen, um Lichteinfall und ästhetische Wirkung genau beurteilen zu können. 

Eine schwarz verkleidete Dämmschicht bildet die Unterkonstrukti © Stadt Köln / Matthias Meurer
Unterkonstruktion
Auf einer Musterfassade werden auf einem Abschnitt verschiedene © Stadt Köln / Matthias Meurer
Musterfassade
Blick von innen durch die Stahlrauten und das Glas der Musterfassade © Stadt Köln / Matthias Meurer
Stahlrauten der Musterfassade

Das MiQua ruht auf einem ganz besonderen Stahl-Stahlbeton-Verbund-Tragwerk. Es wird ohne stützende Pfeiler im Inneren auskommen. Getragen wird der Bau von 393 Bohrpfählen, der Deckenplatte der unterirdischen Ausstellungsebene und einem betonierten Haupttragwerk, das auch Sporn genannt wird. Diese Konstruktion ermöglicht, dass das Gebäude auf wenigen Stützen an den Gebäudeaußenkanten sowie einem vertikalen Erschließungskern lagern kann. 

Die offene Archäologische Zone. Funde sind noch zum Schutz mit Vlies bedeckt, rechts im Bild sichtbar die bereits betonierte Bodenplatte. © Stadt Köln / Thomas Banneyer
Offene Archäologische Zone mit Teilen der Bodenplatte
zur Verstärkung wird Stahl in die Bodenplatte der Archäologischen Zone eingearbeitet © Stadt Köln / Matthias Meurer
Die Bodenplatte wird mit Stahl verstärkt
Das Fundament des MiQua, eine Wand aus Bohrpfähle. Die Erdschichten aus verschiedenen Zeitepochen sind sichtbar und schmiegen sich um die bis zu 30 Meter tiefen gegossenen Betonsäulen. © Stadt Köln / Thomas Banneyer
Fundament aus Bohrpfählen

Die Stahlkonstruktion – vom Werk auf die Baustelle

Die Stahlrauten-Elemente sind bei ihrer Anlieferung offen. Sie werden später mit transparenten und lichtdurchlässigen Glaspaneelen sowie Bruchsteinen aus der archäologischen Ausgrabung verschlossen. Insgesamt haben wir 21 Rautenelemente verbaut, sieben im Gebäudeinneren und 14 außen. Auf ihnen baut der Rest des Stahlbaus auf. Mit der Ankunft und Montage der ersten beiden Rautentragwerke im September 2019 wurde das MiQua erstmals auch in der Höhe sichtbar.

Das Gebäude wird aus vier Ebenen bestehen: einer unterirdischen Ausstellungsebene der Archäologischen Zone, einer ebenerdigen Eingangsebene, einer Ebene für Wechselausstellungen sowie einer Ebene für die Technik.

Die Dachkonstruktion

Montage der Dachpyramiden © Stadt Köln / Sabine Große-Wortmann
Montage der Dachpyramiden im Jahr 2021

Die Dachkonstruktion wird von 15 Dachpyramiden gekrönt. Die Beton-Fertigteildecken haben wir mit Schwerlasttransporten anliefern lassen. Mit einem Kran wurden sie zwischen den Dachpyramiden hindurch eingesetzt und eingebaut. Ende 2021 mussten wir dem ersten Stahlbauunternehmen kündigen. Etwa ein Jahr später konnten wir ein Nachfolgeunternehmen beauftragen, das die Arbeiten 2023 fortsetzte. Das neue Konsortium übernahm die bereits gefertigten Teile und begann neue zu produzieren. Im Juni 2023 gelangte die letzte Stahl-Raute in Millimeter-Arbeit mit Hilfe zweier Kräne an seine endgültige Position und vollendete damit das Erdgeschoss. Im Herbst 2024 schloss die Firma schließlich die Stahl-Hülle des Gebäudes mit den letzten Elementen. Im September 2024 haben wir dann die Geschossdecken betoniert. Anschließend haben wir damit begonnen, Dämmung auf die Stahlbaufassade zu bringen. Somit sind nun die eigentlichen Stahlbauarbeiten abgeschlossen.

Haben Sie Fragen?

Nutzen Sie gerne unser Kontaktformular. Projektseite MiQua – Die Baugeschichte