Siedlung im Tal
Der Name Raderthal bezeichnet das an den Raderberg anschließende Tal, ein ehemaliges Flussbett des Rheins. Raderthal gehörte ursprünglich zur Gemeinde Rondorf und wurde 1888 nach Köln eingemeindet. Wie Raderberg erscheint der Name als Flurbezeichnung schon in den kölnischen Schreinsbüchern des 13. Jahrhunderts, in denen Grundstücksgeschäfte verzeichnet wurden.
Anfänge im 13. Jahrhundert
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Als Ortsbezeichnung taucht Raderthal erstmalig 1838 im Sterberegister der Pfarrkirche zu Immendorf auf. In die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts ist auch der Siedlungsbeginn in Raderthal anzusetzen, an der Hitzeler Straße, Brühler Straße und Raderthaler Straße.
Bis zu dieser Zeit bewirtschafteten Bauern aus dem Pfarrgebiet von Sankt Severin diese Gegend. Mit der zunehmenden Industrialisierung und Verstädterung Kölns waren sie jedoch gezwungen, ihre Höfe und Ländereien in der Stadt aufzugeben und sich außerhalb der Stadtgrenze anzusiedeln.
Prägung durch Wohnsiedlungen
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Von den in lockerer Bauweise an der Hitzeler Straße, Brühler Straße und Raderthaler Straße errichteten Kleinstgehöften sind nur noch wenige Beispiele erhalten. Ab dem späten 19. Jahrhundert siedelten sich in Raderthal zunehmend auch Handwerks- und Industriebetriebe an. Eine städtebauliche Prägung erfuhr Raderthal aber erst ab Beginn des 20. Jahrhunderts mit Wohnsiedlungen.
Die erste wurde in der Schulze-Delitzsch-Straße realisiert. In den 1920er Jahren erfolgte die Bebauung an der Markusstraße, überwiegend durch die Gemeinnützige Baugenossenschaft der städtischen Bahnangestellten.
Der Volkspark
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Auf dem unebenen Gelände eines ehemaligen Pulvermagazins legte 1923/1924 der Kölner Gartenbaudirektor Fritz Encke den Volkspark an. In dessen Umgebung entstand nach dem Zweiten Weltkrieg die sogenannte Volksparksiedlung, die auch "Englische Siedlung" genannt wurde, da sie für britische Besatzungssoldaten bestimmt war.