Nachdem etwa 95 Prozent des gesamten Archivguts geborgen, erstversorgt und in bundesweit 20 Archiven eingelagert worden waren, waren an der Einsturzstelle keine relevanten Funde mehr zu erwarten. Daher wurde in der Sitzung des Hauptausschusses am 8. August 2011 die Bergung der Archivalien des Historischen Archivs offiziell für beendet erklärt.
Rückblick und zukünftige Aufgaben
Die Leiterin des Historischen Archivs, Dr. Bettina Schmidt-Czaia, und ihr Stellvertreter Dr. Ulrich Fischer ließen am 10. August 2011 die Ereignisse der fast zweieinhalbjährigen Bergungsphase noch einmal Revue passieren. Sie gaben einen Einblick in die bereits begonnene Bestandserfassung, die Restaurierung und Digitalisierung des geborgenen Materials und stellten die Planungen für das Historische Archiv der Zukunft vor.

Die Leiterin des Historischen Archivs, Dr. Bettina Schmidt-Czaia, und ihr Stellvertreter Dr. Ulrich Fischer ließen am 10. August 2011 die Ereignisse der fast zweieinhalbjährigen Bergungsphase noch einmal Revue passieren. Sie gaben einen Einblick in die bereits begonnene Bestandserfassung, die Restaurierung und Digitalisierung des geborgenen Materials und stellten die Planungen für das Historische Archiv der Zukunft vor.
Dr. Schmidt-Czaia stellte dabei noch einmal alle Helferinnen und Helfer in den Mittelpunkt, die am Gelingen des zu Beginn scheinbar aussichtslosen Unterfangens mitgewirkt haben, und sprach ihnen einen besonderen Dank aus. Nur durch ihren selbstlosen Einsatz war es möglich, dass sich die Befürchtung nicht bewahrheitete, das Historische Archiv und damit das Gedächtnis unserer Stadt könnte für immer verloren gegangen sein.
Vielmehr war es gelungen, bis Ende August 2009 zunächst die oberirdisch verschütteten Archivalien und zudem ab Oktober 2010 weiteres Archivgut unterhalb des Grundwasserspiegels zu bergen.
Zum Zustand der insgesamt etwa 30 Regalkilometer Material führte sie aus:
Bei allem Optimismus gilt natürlich weiterhin der Grundsatz "Geborgen heißt nicht gerettet", denn das Archivgut ist in sehr unterschiedlichem Zustand. Teils konnten wir selbst in den letzten Wochen Akten bergen, deren Inhalt man ohne weiteres lesen konnte, obwohl sie jahrelang im Grundwasser gelegen hatten. Anderes Archivgut, die sogenannten "Kölner Flocken", kam nur in Fetzen zurück ans Tageslicht. Circa 35 Prozent unseres Archivguts sind schwerst beschädigt, 50 Prozent mit schweren und mittleren Schäden davon gekommen und 15 Prozent sind lediglich leicht beschädigt.
Die nunmehr anstehenden Hauptaufgaben fasste Dr. Schmidt-Czaia zu vier Komplexen zusammen:
Das neue Historische Archiv

Abschließend wurde auf den Neubau des Historischen Archivs am Eifelwall hingewiesen. Für dieses Gebäude, das auch die Kunst- und Museumsbibliothek sowie das Rheinische Bildarchiv beherbergen wird, hat ein Preisgericht aus 45 eingesandten Entwürfen den des Büros Waechter + Waechter Architekten in Darmstadt als Sieger ausgewählt.
Das Gebäude wird nicht nur höchsten sicherheitstechnischen und konservatorischen Anforderungen entsprechen sondern, so Dr. Bettina Schmidt-Czaia,
darüber hinaus dem Anspruch gerecht werden, den das Archiv an sich selbst stellt: ein allen offen stehendes, einladendes und transparentes Bürgerarchiv zu sein.