Die Tätigkeit als Friedhofspatin, im Auftrag der Stadt Köln, Amt für Landschaftspflege und Grünflächen, ist vielseitig und besinnlich!
Am Anfang steht ein Gespräch mit Frau Thomas vom Amt für Landschaftspflege und Grünflächen. Es folgt ein Besuch beim Gärtnermeister des Friedhofs zum persönlichen Kennenlernen. Mit ihm werden die Besuchszeiten vereinbart und die Pflichten klar definiert. Bei der Gestaltung der übernommenen Aufgabe erhält ein Pate freie Hand, nur die Rahmenbedingungen ergeben sich aus einer schriftlichen Vereinbarung.
Glücklicherweise ist die Nutzung des Fahrrads auf Melaten erlaubt. Dies macht es möglich, das großzügige Gelände bei jedem Besuch einmal rundum abzufahren. Wo Handlungsbedarf besteht, lässt sich vom Sattel aus jeweils gut erkennen. Bislang waren einige Brunnen abzudrehen, Pflanztöpfe aufzurichten und Grablichter wieder zusammenzusetzen. Die Toilettenhäuschen werden gut gepflegt, die Beleuchtung funktioniert und sie befinden sich zumeist in einem ordentlichen Zustand.
Die historischen Gräber auf Melaten locken viele Besucher an. Die Führungen mit zahlreichen Interessenten bieten die Möglichkeit, den über 200 Jahre alten Friedhof besser kennenzulernen. Schöne Gespräche mit einzelnen Besuchern ergeben sich teilweise wie von selbst und vermitteln stets ein gutes Gefühl. Doch es sind nicht nur die Menschen, die das Areal beleben. Die Natur auf Melaten ist einzigartig und wunderbar unterschiedlich von den Gärtnern gestaltet. In einem der liebevoll angelegten Gärten ließ sich in der Hitze des letzten Sommers zwischen Blumen, Gräsern und Gezwitscher tiefe Erholung finden – ein wunderbar friedliches Erlebnis! Die natürliche Umgebung und die Sitzgelegenheiten bieten viele Möglichkeiten, sich mit dem Friedhof zu befassen. Manch einer kommt nach eigener Aussage allein wegen der Vögel auf den Friedhof. Die großen leuchtenden Laubbäume sind speziell im Herbst ein besonderer Blickfang, im Winter ist es die frische eisige Luft, die ebenfalls ihren Reiz hat. Und der milde Januar mit ausreichend Sonne hat bereits die ersten Anzeichen des Frühlings hervorgebracht. Darüber hinaus findet sich sowohl auf den historischen als auch auf den moderneren Gräbern viel Kunst, ebenso wie inspirierende Botschaften als Inschriften.
Tatsächlich ist Melaten so groß, dass sich die gewachsenen Bereiche sehr unterscheiden: Die einzigartigen Alleen mit den verschiedenen Baumarten, der angelegte Bereich mit den Thuja-Hecken, der in Kürze eine neue Bepflanzung erhalten soll, sowie die einzelnen Gärten mit Einfriedung und Bänken oder einem Teich, sie alle vermitteln Eindrücke, die sich sehr voneinander abheben.
Wer nach einer Möglichkeit sucht, aktiv mit dem Thema Friedhof und Trauer umzugehen, für den ist die Patenschaft eine schöne Aufgabe! Ich möchte die Erlebnisse der vergangenen fünf Monate nicht missen.
Mein Dank gilt Frau Thomas vom Amt für Landschaftspflege und Grünflächen sowie Herrn Zach, dem Gärtnermeister von Melaten!
Rose Geibel
Friedhofspatin
im Auftrag der Stadt Köln