Siedlung und Hafen
Das nahe dem Rhein gelegene Straßendorf Godorf wird erstmals 1173 urkundlich als "Gudegedorp" erwähnt. Zahlreiche Funde beweisen, dass hier schon in römischer und fränkischer Zeit größere Ansiedlungen bestanden haben.
Von der Mühle zur Petrochemie

Auf dem "Heldenberg" wurde 1735 durch den Brühler Stadtmüller Jakob Stemmel eine die Ortschaft überragende Mühle errichtet, deren Nachfolgebau von 1849 (Holländerwindmühle mit rundlaufender Galerie) auch heute noch das Wahrzeichen von Godorf ist.
Südlich der Mühle befand sich im 18. Jahrhundert auf dem Gelände des Dahmenhofes eine Glashütte.
Das heutige Godorf stellt sich als eine Ortschaft inmitten einer Industrielandschaft dar. Vorherrschend ist in Godorf die Petrochemie mit eigenem Hafen, im Norden dann ein ausgedehntes Gewerbegebiet und im Westen die Autobahn als Grenze.
Die Industrie ist näher gerückt

Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war die Godorfer Hauptstraße der wesentliche Siedlungsbereich, flankiert von stattlichen Hofgütern und Kleingehöften. Einmalig für das Kölner Stadtgebiet sind die beiden in Fachwerk errichteten Laubenganghäuser, von denen es hier und vor allem im benachbarten Wesseling einst zahlreiche Beispiele gab. Die meisten der anderen alten Häuser entlang der Hauptstraße sind durch Umbauten stark verändert, weisen in ihren Proportionen aber noch den historischen Maßstab auf.
Am Rande eines älteren Siedlungsbereiches an der historischen Straße nach Immendorf liegen die katholische Pfarrkirche Sankt Katharina von 1956 und der Dorffriedhof, der jedoch im letzten Jahrzehnt völlig verändert wurde. Einen Verlust für das Ortsbild bedeutete der Abriss der beiden größten und stattlichsten Hofanlagen, des Dahmenhofes und des Hofes Godorfer Hauptstraße 20.
In den 1920er Jahren und vor allem nach dem zweiten Weltkrieg erweiterte sich Godorf in westlicher Richtung mit einer ein- bis zweigeschossigen Bebauung. Godorf wurde 1975 als Ortsteil der Gemeinde Rodenkirchen nach Köln eingemeindet.