Ortschaft mit langer Geschichte

Archäologische Funde aus der Jungsteinzeit und aus dem frühen Mittelalter zeigen, dass das 1975 nach Köln eingemeindete Widdersdorf bereits sehr lange besiedelt ist. Noch bis in die 1960er Jahre hatte die Ortschaft weitgehend ihren von landwirtschaftlicher Nutzung geprägten dörflichen Charakter erhalten. In den letzten Jahrzehnten hat sie sich durch Neubauwohngebiete in Richtung Bocklemünd ausgedehnt.

Höfe und Klosterherrschaft

Luftaufnahme von Widdersdorf, 1981, RBA MFL006497 07 © Rheinisches Bildarchiv Köln

Urkundlich erstmals erwähnt wurde Widdersdorf im Jahre 1109. Der Ortskern bestand im Mittelalter aus drei großen Höfen, die alle drei in kirchlichem Besitz waren (Kölner Damenstift Sankt Maria im Kapitol und Dominikanerinnenkloster Sankt Gertrud).

Nachdem der Ort in französischer Zeit im Jahre 1798 zunächst dem Kanton Weiden zugeteilt worden war, wurde Widdersdorf später der neu eingerichteten "Mairie de Frermersdorf" zugeordnet. Zusammen mit Brauweiler, Dansweiler, Freimersdorf, Sinthern und Vogelsang war Widdersdorf auch in preußischer Zeit ein Teil der Bürgermeisterei beziehungsweise Gemeinde Freimersdorf, die 1927 zur Gemeinde Brauweiler wurde.

Dörfliche Strukturen in der Stadt

Durch den Erhalt aller bedeutenden Hofanlagen und der dazugehörigen dörflichen Struktur hat sich in einzigartiger Weise die bauliche und soziale Struktur des einstigen Haufendorfs Widdersdorf bewahrt. Sein historischer Kern erstreckt sich entlang der Hauptstraße. Mit dem dominierenden Burghof, der Kirche und der alten Brennerei liegt der bauliche Schwerpunkt des Ortes im Westen. In der östlichen Flur liegen der Rather Hof und der Neu-Subbelrather Hof.

Im Grünen in Widdersdorf © Stadt Köln/Jürgen Möllers

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgte eine Verdichtung der Bebauung innerhalb des alten Siedlungsbereiches und in der zweiten Hälfte eine Siedlungserweiterung entlang der vom Ortskern wegführenden Straßen.

1959 begann der Ausbau von Widdersdorf im Osten nördlich und südlich der Hauptstraße. Durch die Anlage neuer Wohngebiete seit den 1970er Jahren bis heute war und ist Widdersdorf insbesondere für junge Familien attraktiv, die im Grünen aber dennoch stadtnah wohnen möchten.

Akzente im Stadtteil

Alte Brennerei, Burghof, Haus Rath, Max-Planck-Institut, Mertenshof, Neu-Subbelrather Hof, Sankt Jakobus, Tilmeshof und Turmhof